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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 4 — Vektorräume<br />

so folgt aus ξ = o also ξ ′ = o, d.h. das homogene System hat nur die<br />

triviale Lösung. Also ist T regulär, und es gilt (4.42).<br />

Beispiel 4.30: Der in Beispiel 4.21 betrachtete Raum G 4 der geraden<br />

Polynome vom Grad ≤ 4 hat laut der dort bewiesenen Beziehung (4.22)<br />

die zwei Basen {1, t 2 , t 4 } und {p 1 , p 2 , p 3 }, wobei nach (4.17) gilt<br />

p 1 (t) :≡ 1 + t 2 , p 2 (t) :≡ 1 − t 2 , p 3 (t) :≡ 1 + t 2 + t 4 . (4.43)<br />

Wir können ein beliebiges Polynom g ∈ G 4 je auf eindeutige Weise in<br />

den beiden Basen darstellen:<br />

g(t) = a + b t 2 + c t 4 = a ′ p 1 (t) + b ′ p 2 (t) + c ′ p 3 (t) . (4.44)<br />

Die entsprechenden Koordinatenvektoren sind also<br />

ξ = ( a b c ) T , ξ ′ = ( a ′ b ′ c ′ ) T .<br />

Die neue Basis {p 1 , p 2 , p 3 } ist in (4.43) gerade durch die alte Basis<br />

{1, t 2 , t 4 } dargestellt; die Transformationsmatrix ist<br />

⎛<br />

⎞<br />

T = ( )<br />

1 1 1<br />

τ ik = ⎝ 1 −1 1 ⎠ . (4.45)<br />

0 0 1<br />

Diese Matrix ist schon in (4.18) und (4.23) als Koeffizientenmatrix aufgetreten.<br />

Um nun zum Beispiel das in der alten Basis ausgedrückte Polynom<br />

g(t) = 4 + 6 t 2 + 8 t 4 (4.46)<br />

in der neuen Basis darzustellen, müssen wir (4.42) anwenden mit ξ =<br />

⎛<br />

(<br />

4 6<br />

) T: 8<br />

ξ ′ = ⎝<br />

1 1 1<br />

1 −1 1<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎠<br />

−1 ⎛<br />

Wir haben in (4.18) bereits die LR-Zerlegung von T angegeben. Was zu<br />

tun bleibt, ist vor- und rückwärts einzusetzen:<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

1 0 0 ω 1 4<br />

ω 1 4<br />

⎝ 1 1 0 ⎠ ⎝ ω 2<br />

⎠ = ⎝ 6 ⎠ =⇒ ω = ⎝ ω 2<br />

⎠ = ⎝ 2 ⎠ ,<br />

0 0 1 ω 3 8<br />

ω 3 8<br />

⎛<br />

⎝<br />

1 1 1<br />

0 −2 0<br />

0 0 1<br />

⎞ ⎛<br />

⎠ ⎝<br />

ξ ′ 1<br />

ξ ′ 2<br />

ξ ′ 3<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎠ = ⎝<br />

4<br />

2<br />

8<br />

⎞<br />

⎝<br />

4<br />

6<br />

8<br />

⎞<br />

⎠ .<br />

⎛<br />

⎠ =⇒ ξ ′ = ⎝<br />

ξ ′ 1<br />

ξ ′ 2<br />

ξ ′ 3<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎠ = ⎝<br />

−3<br />

−1<br />

8<br />

Betrachten wir Basiswechsel und Koordinatentransformation nun<br />

noch im Spezialfall V = E n . Dann lassen sich die alte und die neue<br />

Basis ja als Kolonnen von n × n–Matrizen B und B ′ darstellen:<br />

⎞<br />

⎠ .<br />

<br />

B = ( b 1 · · · b n<br />

)<br />

, B ′ = ( b ′ 1 · · · b ′ n<br />

)<br />

. (4.47)<br />

Damit kann der Basiswechsel (4.38) einfach geschrieben werden als<br />

B ′ = B T . (4.48)<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 4-19

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