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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 9 — Eigenwerte und Eigenvektoren <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Korollar 9.3 λ ist genau dann ein Eigenwert von A ∈ E n×n ,<br />

wenn A − λI singulär ist.<br />

Der Eigenraum E λ zu einem Eigenwert λ von A ist ein vom Nullraum<br />

verschiedener Unterraum des E n , und zwar ist<br />

E λ = ker (A − λI) , (9.6)<br />

das heisst E λ besteht aus allen Lösungen v des homogenen Gleichungssystems<br />

(A − λI)v = o . (9.7)<br />

Die geometrische Vielfachheit von λ beträgt<br />

dim E λ = dim ker (A − λI) = n − Rang (A − λI) . (9.8)<br />

Beweis: Das zweite Gleichheitszeichen in (9.8) folgt aus der Dimensionsformel<br />

(5.29); siehe auch Satz 5.12. Alles andere ergibt sich aus<br />

Lemma 9.2 und bereits bekannten Äquivalenzen.<br />

Wir können also die Eigenvektoren zu einem bekannten Eigenwert<br />

durch Lösen eines singulären homogenen Gleichungssystems<br />

berechnen. Dabei wollen wir in der Regel eine Basis von E λ konstruieren,<br />

das heisst dim E λ linear unabhängige Lösungsvektoren v<br />

berechnen. Wir können diese zudem bei Bedarf “normieren”, das<br />

heisst so wählen, dass ‖v‖ = 1 ist (in der Euklidischen Norm).<br />

Aber wie finden wir die Eigenwerte? Und wieviele gibt es?<br />

Wir müssen λ so wählen, dass A − λI singulär ist. Nach Satz 8.5<br />

ist A − λI genau dann singulär, wenn det (A − λI) = 0.<br />

Beispiel 9.4:<br />

Für<br />

⎛<br />

A = ⎝<br />

−7 2 −6<br />

12 −2 12<br />

12 −3 11<br />

⎞<br />

⎠ (9.9)<br />

erhalten wir mit der Formel (8.7) von Sarrus<br />

−7 − λ 2 −6<br />

det (A − λI) =<br />

12 −2 − λ 12<br />

∣ 12 −3 11 − λ ∣<br />

Es ist also<br />

= (−7 − λ)(−2 − λ)(11 − λ) + 72(−2 − λ)<br />

+ 36(−7 − λ) − 24(11 − λ) + 288 + 216<br />

= (−λ) 3 + (−7 − 2 + 11)λ 2<br />

− (−22 − 77 + 14 + 72 + 36 − 24)λ<br />

+ 154 − 144 − 252 − 264 + 288 + 216<br />

= −λ 3 + 2λ 2 + λ − 2 .<br />

det (A − λI) = −λ 3 + 2λ 2 + λ − 2 ≡: χ A (λ)<br />

ein kubisches Polynom χ A in λ, und das gilt offensichtlich analog für<br />

jede 3×3–Matrix. Ein solches Polynom hat im Komplexen genau drei<br />

LA-Skript 9-4 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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