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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 3 — LR–Zerlegung<br />

Dabei braucht man für die Berechnung von R k+1 , σ k+1 und L k+1<br />

gemäss (3.59)–(3.60) die Inversen R −1<br />

k<br />

und L −1<br />

k<br />

nicht, denn man<br />

kann ja L −1<br />

k<br />

b k und (R T k )−1 c k durch Vorwärtseinsetzen berechnen.<br />

Die Rekursionen für R k+1 , σ k+1 und L k+1 brechen zusammen, sobald<br />

σ k+1 null wird, denn dann existiert R −1<br />

k+1<br />

nicht. In der Tat ist<br />

σ k+1 das Pivotelement im (k + 1)ten Eliminationsschritt. Nachfolgend<br />

ein Kriterium dafür, dass es nicht zum Abbruch kommt.<br />

Satz 3.6 Eine m×n Matrix A vom Rang r lässt sich genau dann<br />

ohne Zeilenvertauschungen LR–zerlegen, wenn die r führenden<br />

Hauptuntermatrizen A k (k = 1, . . . , r) regulär sind.<br />

Beweis: Für Matrizen vom Rang 1 ist der Satz richtig, denn eine<br />

LR–Zerlegung existiert genau dann, wenn a 11 nicht null ist. Nach einem<br />

Schritt ist die Zerlegung fertig.<br />

Allgemein: Lässt sich A ohne Zeilenvertauschungen LR–zerlegen, so gilt<br />

A = LR, wobei r 11 , . . . , r rr ≠ 0. Dabei ist A k = L k R k (k = 1, . . . , r),<br />

wobei die Faktoren und damit auch A 1 , . . . , A r regulär sind.<br />

Für die Umkehrung verwenden wir Induktion nach r, wobei die Verankerung<br />

(r = 1) schon erledigt ist. Wir nehmen also an, dass wenn<br />

Rang (A) ≡ r = l ist und A 1 , . . . , A r regulär sind, die LR–Zerlegung<br />

A = LR existiert und wollen zeigen, dass das auch für r = l + 1 gilt.<br />

Es gelte also Rang (A) ≡ r = l+1, und es seien A 1 , . . . , A r regulär. Weil<br />

A 1 , . . . , A r−1 regulär sind, lässt sich A r−1 ohne Zeilenvertauschungen<br />

LR–zerlegen, d.h. A r−1 = L r−1 R r−1 , wobei L r−1 und R r−1 auch die<br />

führenden Hauptuntermatrizen der Faktoren L und R sind, die zu einer<br />

allfälligen LR–Zerlegung von A gehören. Da auch A r regulär ist, folgt<br />

aus Lemma 3.5, dass das Schurkomplement von A r−1 bezüglich A r nicht<br />

null ist: σ = r rr ≠ 0. Damit sind r nichtverschwindende Pivots gefunden;<br />

die allenfalls verbleibenden m − r Zeilen von R (in der Zeilenstufenform<br />

von A) enthalten lauter Nullen, und es gilt A = LR.<br />

Zusammenfassend erhalten wir:<br />

Algorithmus 3.3 (LR–Zerlegung durch Updating) Zur<br />

LR–Zerlegung einer regulären Matrix A, deren n − 1 führende<br />

Hauptuntermatrizen A k (k = 1, . . . , n − 1) regulär sind, setze man<br />

zunächst L 1 := ( 1 ) , R 1 := ( a 11<br />

)<br />

. Für k = 1, . . . , n − 1 teile<br />

man dann A k+1 gemäss (3.58) in vier Blöcke auf und berechne<br />

σ k+1 := a k+1,k+1 − c T k R −1<br />

k<br />

L−1 k b k , (3.61a)<br />

( )<br />

Lk o<br />

L k+1 :=<br />

, (3.61b)<br />

R k+1 :=<br />

c T k R−1 k<br />

1<br />

b )<br />

k<br />

o T σ k+1<br />

(<br />

Rk L −1<br />

k<br />

. (3.61c)<br />

Dabei erhält man L −1<br />

k<br />

b k und (R T k )−1 c k durch Vorwärtseinsetzen.<br />

Der Algorithmus bricht nur ab, wenn entgegen der Voraussetzung<br />

eine der Hauptuntermatrizen singulär ist, und zwar ist σ k = 0<br />

(und damit R k singulär) genau dann, wenn A k singulär ist.<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 3-15

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