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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 10 — Anwendungen EW-Zerlegung<br />

Gegeben sei das Differentialgleichungssystem 1. Ord-<br />

Beispiel 10.1:<br />

nung<br />

ẏ 1 (t) = −2y 1 (t) + 2y 3 (t)<br />

ẏ 2 (t) = −2y 1 (t) − 3y 2 (t) − 4y 3 (t)<br />

ẏ 3 (t) = − 3y 3 (t)<br />

(10.12)<br />

und die Anfangsbedingungen<br />

y 1 (0) = 0 , y 2 (0) = 0 , y 3 (0) = 1 . (10.13)<br />

Die (10.12) entsprechende Matrix A ist<br />

⎛<br />

A = ⎝<br />

Sie hat die Eigenwertzerlegung<br />

⎛<br />

1 −2 0<br />

−2 0 −1<br />

0 1 0<br />

⎞ ⎛<br />

−2 0 2<br />

−2 −3 −4<br />

0 0 −3<br />

−2 0 0<br />

0 −3 0<br />

0 0 −3<br />

⎞<br />

⎠ . (10.14)<br />

⎞ ⎛<br />

1 0 2<br />

0 0 1<br />

−2 −1 −4<br />

.<br />

A = ⎝<br />

⎠ ⎝<br />

⎠ ⎝<br />

⎠<br />

V<br />

Λ<br />

V −1<br />

} {{ } } {{ } } {{ }<br />

(10.15)<br />

Es würde allerdings genügen, V zu kennen, V −1 bräuchte man nicht.<br />

Weil hier der Vektor y 0 der Anfangswerte gerade gleich e 3 ist, ist die<br />

Lösung c von Vc = y 0 aber gerade gleich der dritten Kolonne von V −1 :<br />

c = V −1 y 0 = V −1 e 3 = ( 2 1 −4 ) T . (10.16)<br />

Nach (10.10) erhält man damit als Lösung des Anfangswertproblems<br />

(10.12)–(10.13)<br />

⎞<br />

y(t) = V e tΛ c<br />

⎛<br />

⎞ ⎛<br />

1 −2 0<br />

= ⎝ −2 0 −1 ⎠ ⎝<br />

⎛<br />

0 1 0<br />

⎞ ⎛<br />

1 −2 0<br />

= ⎝ −2 0 −1 ⎠ ⎝<br />

0 1 0<br />

⎛<br />

= ⎝<br />

2e −2t − 2e −3t ⎞<br />

−4e −2t + 4e −3t ⎠ .<br />

e −3t<br />

e −2t ⎞ ⎛<br />

0 0<br />

0 e −3t 0 ⎠ ⎝<br />

0 0 e −3t<br />

2e −2t ⎞<br />

e −3t ⎠<br />

−4e −3t<br />

2<br />

1<br />

−4<br />

⎞<br />

⎠<br />

<br />

Wir betonen, dass die Transformationsmethode in der hier beschriebenen<br />

Form voraussetzt, dass A diagonalisierbar ist. Die Methode<br />

ist erweiterbar auf nicht-diagonalisierbare Matrizen, aber dann<br />

komplizierter. Wir nehmen auch im Rest dieses Abschnittes an,<br />

dass A diagonalisierbar ist. Dagegen führen mehrfache Eigenwerte<br />

mit voller geometrischer Vielfachheit auf keine Schwierigkeiten, wie<br />

obiges Beispiel illustriert.<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 10-3

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