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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 4 — Vektorräume <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Die Grundregeln (V1)–(V8) nennt man wieder Axiome [axioms],<br />

weil sie postulierte Grundeigenschaften der mathematischen Struktur<br />

“Vektorraum” sind. Allein auf ihnen aufbauend wird die ganze<br />

Theorie abstrakter Vektorräume aufgestellt. Will man anderseits<br />

nachweisen, dass eine bestimmte Menge zusammen mit geeignet<br />

gewählten Operationen “Addition” und “skalare Multiplikation” effektiv<br />

einen Vektorraum bildet, muss man verifizieren, dass wirklich<br />

in diesem Falle (V1) bis (V8) gelten. Solche Beispiele werden wir<br />

gleich betrachten. Häufig ist dabei der Nachweis der meisten Axiome<br />

so einfach, dass es sich nicht lohnt, die Details aufzuschreiben.<br />

Die Axiome (V1)–(V4) besagen gerade, dass ein Vektorraum bezüglich<br />

der Addition eine kommutative Gruppe bildet; vgl. Seite 2-9.<br />

Wir betrachten nun eine Reihe von Beispielen von Vektorräumen:<br />

Beispiel 4.1:<br />

Der Raum R n der reellen n-Vektoren<br />

x =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

x 1<br />

.<br />

x n<br />

⎟<br />

⎠ , y =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

y 1<br />

⎟<br />

. ⎠ , . . .<br />

y n<br />

mit der Addition<br />

x + y =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞ ⎛<br />

x 1<br />

⎟ ⎜<br />

. ⎠ + ⎝<br />

x n<br />

⎞<br />

y 1<br />

.<br />

y n<br />

⎟<br />

⎠ :≡<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

x 1 + y 1<br />

⎟<br />

. ⎠<br />

x n + y n<br />

(4.1a)<br />

und der skalaren Multiplikation<br />

⎛<br />

⎜<br />

αx = α ⎝<br />

⎞<br />

x 1<br />

.<br />

x n<br />

⎟<br />

⎠ :≡<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

⎞<br />

αx 1<br />

⎟<br />

. ⎠ .<br />

αx n<br />

(4.1b)<br />

<br />

Beispiel 4.2: Der Raum C[a, b] der auf dem Intervall [a, b] definierten<br />

und dort stetigen reellen Funktionen [continuous real functions] mit<br />

der (punktweisen) Addition<br />

f + g : x ∈ [a, b] ↦−→ f(x) + g(x) ∈ R (4.2a)<br />

und der (punktweisen) skalaren Multiplikation<br />

αf : x ∈ [a, b] ↦−→ αf(x) ∈ R . (4.2b)<br />

<br />

Beispiel 4.3: Der Raum C m [a, b] der auf dem Intervall [a, b] m-mal<br />

stetig differenzierbaren Funktionen [m-times continuously differentiable<br />

functions] mit (4.2a) und (4.2b). Hier ist (0 < m ≤ ∞). Zudem<br />

setzt man C 0 [a, b] :≡ C[a, b].<br />

<br />

LA-Skript 4-2 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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