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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 3 — LR–Zerlegung<br />

Lemma 3.7 Eine reell symmetrische oder Hermitesche Matrix,<br />

die positiv definit ist, ist regulär.<br />

Beweis: Wäre eine spd oder Hpd Matrix A singulär, gäbe es nach<br />

Korollar 1.7 nichttriviale Lösungen x des homogenen Systems Ax = o.<br />

Für diese x wäre aber x T Ax = 0 bzw. x H Ax = 0 im Widerspruch zu<br />

(3.66) und (3.67).<br />

Im folgenden betrachten wir den Hermiteschen Fall; den reell symmetrischen<br />

erhält man daraus als Spezialfall: im wesentlichen ist H<br />

durch T zu ersetzen.<br />

Es sei also A eine Hpd Matrix der Ordnung n. Wählt man x ∈ C n<br />

speziell von der Form<br />

( ) u<br />

x =<br />

mit u ∈ C k , u ≠ o ,<br />

o<br />

so sieht man, dass auch jede Hauptuntermatrix A k positiv definit<br />

ist:<br />

0 < x H Ax = u H A k u für alle u ∈ C k , u ≠ o .<br />

Insbesondere ist nach Lemma 3.7 A k für k = 1, . . . , n regulär. Dies<br />

bedeutet nach Satz 3.6, dass man A ohne Zeilen zu vertauschen<br />

LR–zerlegen kann: A = LR = LDL H , wobei L und D regulär sind.<br />

Damit gilt für beliebiges x ∈ C n , x ≠ o, dass<br />

0 < x H Ax = x H LDL H x = y H Dy . (3.68)<br />

falls y :≡ L H x. Weil L T regulär ist, gibt es zu jedem y ≠ o ein<br />

x ≠ o, das heisst (3.68) gilt auch für alle y ≠ o. Da D diagonal ist,<br />

bedeutet das, dass d ii > 0 (i = 1, . . . , n), womit man D 1 2 und ˜R<br />

wie in (3.63) und (3.64) definieren kann. Mit anderen Worten, die<br />

Cholesky-Zerlegung von A existiert.<br />

Umgekehrt, folgt aus der Existenz der Cholesky-Zerlegung A =<br />

˜R H ˜R sofort, dass A Hermitesch ist. Weiter gilt mit der Definition<br />

y :≡ ˜Rx, dass<br />

x H Ax = x H ˜RH ˜Rx = y H y > 0 ,<br />

falls y ≠ o. Dabei bedingt y = o wieder, dass x = o ist. Also ist A<br />

positiv definit.<br />

Damit ist folgender Satz bewiesen:<br />

Satz 3.8 Eine reell symmetrische oder Hermitesche Matrix A<br />

ist genau dann positiv definit, wenn sie eine Cholesky-Zerlegung<br />

(3.65) hat, worin ˜R eine (reelle bzw. komplexe) Rechtsdreiecksmatrix<br />

mit positiven Diagonalelementen ist.<br />

Es gibt wiederum verschiedene Varianten der Berechnung von ˜R:<br />

zeilenweise mit Berechnung des Schurkomplementes (analog zum<br />

Gauss-Algorithmus 1.1), oder zeilenweise direkt (analog zur LR–<br />

Zerlegung in Algorithmus 3.1, oder auf ähnliche Art kolonnenweise,<br />

oder durch Updating wie in Algorithmus 3.3. Die zeilenweise<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 3-17

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