Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Kapitel 2 — Matrizen und Vektoren im R n und C n<br />
Definition: Die Länge [length] oder 2–Norm [2–norm] oder<br />
Euklidische Norm [Euclidean norm] eines Vektors x ∈ E n ist die<br />
nichtnegative reelle Zahl ‖x‖ definiert durch<br />
‖x‖ :≡ √ 〈x, x〉 . (2.49)<br />
Man beachte, dass nach Eigenschaft (S2) gilt 〈x, x〉 ≥ 0, weshalb<br />
die Wurzel wohldefiniert ist.<br />
Nach (2.48) gilt im reellen Fall<br />
und nach (2.47) im komplexen Fall<br />
‖x‖ = √ ∑<br />
x T x = √ n x 2 k<br />
(2.50)<br />
k=1<br />
‖x‖ = √ ∑<br />
x H x = √ n |x k | 2 . (2.51)<br />
k=1<br />
<br />
Dass diese Norm (2.49) die übliche Länge eines Vektors liefert, folgt<br />
durch rekursives Anwenden des Satzes von Pythagoras auf Paare<br />
von Vektoren der Form<br />
(<br />
x1 . . . x k 0 . . . 0 ) T<br />
,<br />
(<br />
0 . . . 0 xk+1 0 . . . 0 ) T<br />
.<br />
Um die Länge eines komplexen Vektors z = x + i y ∈ C n geometrisch<br />
zu interpretieren, kann man diesen als Vektor im R 2n auffassen,<br />
denn es ist ja |z k | 2 = x 2 k + y2 k .<br />
Beispiele 2.17: Es ist für x := ( 1 2 2 ) T<br />
‖x‖ 2 = 〈x, x〉 = 1 2 + 2 2 + 2 2 = 9 ,<br />
also ‖x‖ = √ 〈x, x〉 = √ 9 = 3. Für den komplexen Vektoren<br />
erhalten wir<br />
z =<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
i<br />
3 + 4 i<br />
5 + 12 i<br />
8 + 15 i<br />
‖z‖ 2 = 1 2 +(3 2 +4 2 )+(5 2 +12 2 )+(8 2 +15 2 ) = 1+25+169+289 = 484 ,<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
also ‖z‖ = √ 484 = 22.<br />
<br />
c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 2-19