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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 6 — Vektorräume mit Skalarprodukt<br />

Dividiert man dies unter der Annahme x ≠ o durch ‖x‖ X und nimmt<br />

man das Supremum über alle x ≠ o, folgt die Behauptung.<br />

Für quadratische Matrizen, wo X = Y = Z := E n , wird der Begriff<br />

“Matrixnorm” nun allgemein wie folgt definiert:<br />

Definition:<br />

Eine Matrixnorm [matrix norm] ist eine Funktion<br />

‖.‖ : E n×n → R , A ↦→ ‖A‖ (6.73)<br />

mit den (an die Situation angepassten) Eigenschaften (OpN1)–<br />

(OpN4). Gilt zusätzlich analog zu (OpN5)<br />

‖Ax‖ ≤ ‖A‖ ‖x‖ für alle A ∈ E n×n , x ∈ E n , (6.74)<br />

so heisst die Matrixnorm kompatibel [compatible] mit der in E n<br />

verwendeten Vektornorm (die nicht die 2–Norm sein muss). <br />

Hier ist ein Beispiel einer Matrixnorm, die einfacher zu berechnen<br />

ist als die Spektralnorm:<br />

Beispiel 6.13:<br />

Die Frobenius–Norm ist definiert durch<br />

∑<br />

‖A‖ F :≡ √ n n∑<br />

|a kl | 2 . (6.75)<br />

k=1 l=1<br />

Man müsste natürlich beweisen, dass die Axiome (OpN1)–(OpN4) erfüllt<br />

sind. Wir wollen hier nur zeigen, dass diese Matrixnorm kompatibel<br />

ist mit der 2–Norm (als Vektornorm im E n ). Wir wenden dazu die<br />

Schwarzsche Ungleichung(2.52) für k = 1, . . . , n an auf den Zeilenvektor<br />

(<br />

ak1 · · · a kn<br />

)<br />

und einen n–Vektor x:<br />

(<br />

n∑ n∑<br />

) 2<br />

‖Ax‖ 2 2 = a kl x l<br />

k=1 l=1<br />

⎛<br />

n∑ n∑ n∑<br />

≤ ⎝ a 2 kl ·<br />

k=1<br />

l=1<br />

n∑ n∑<br />

= x 2 j ·<br />

j=1<br />

= ‖x‖ 2 2 ‖A‖ 2 F .<br />

j=1<br />

k=1<br />

( n∑<br />

l=1<br />

x 2 j<br />

a 2 kl<br />

⎞<br />

⎠<br />

)<br />

<br />

Die Genauigkeit, mit der man ein reguläres Gleichungssystem Ax =<br />

b auf einem Computer mit Gleitkomma–Arithmetik lösen kann,<br />

hängt ab vom Produkt ‖A‖ ∞ ‖A −1 ‖ ∞ , worin ‖A‖ ∞ die von der<br />

Vektornorm ‖.‖ ∞ aus (2.60) induzierte Operatornorm bezeichnet.<br />

In anderen Situationen spielt das Produkt ‖A‖ 2 ‖A −1 ‖ 2 eine wichtige<br />

Rolle für die erreichbare Genauigkeit einer Rechnung. Man definiert<br />

deshalb:<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 6-23

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