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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 3 — LR–Zerlegung <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Allerdings lässt sich ja auch bei regulärer quadratischer Matrix A<br />

ein Gleichungssystem im allgemeinen nicht ohne Zeilenvertauschungen<br />

lösen. Bekanntlich hängen diese vom Verlauf der Rechnung<br />

ab: Nullen oder (in gewissem Sinne) relativ kleine Zahlen dürfen<br />

nicht als Pivot gewählt werden. Wenn wir die Vertauschungen alle<br />

am Anfang der Elimination kennen würden, könnten wir sie aber<br />

vorgängig ausführen und dann im so präparierten Eliminationsschema<br />

alle Pivot auf der Diagonalen wählen. Formelmässig kann man<br />

solche vorgängige Vertauschungen ausdrücken durch die Multipikation<br />

von links mit einer Permutationsmatrix P.<br />

Beispiel 3.2: Man hätte in Beispiel 3.1 die Zeilen von A etwa wie<br />

folgt vertauschen können:<br />

⎛<br />

⎝<br />

0 1 0<br />

0 0 1<br />

1 0 0<br />

} {{ }<br />

P<br />

⎞ ⎛<br />

⎠ ⎝<br />

2 −2 4<br />

−5 6 −7<br />

3 2 1<br />

⎞<br />

} {{ }<br />

A<br />

⎛<br />

⎠ = ⎝<br />

−5 6 −7<br />

3 2 1<br />

2 −2 4<br />

⎞<br />

} {{ }<br />

PA<br />

⎠ . (3.19)<br />

Natürlich müsste man dann auch die Komponenten der rechten Seite<br />

entsprechend vertauschen:<br />

⎛<br />

⎝<br />

0 1 0<br />

0 0 1<br />

1 0 0<br />

} {{ }<br />

P<br />

⎞ ⎛<br />

⎠ ⎝<br />

6<br />

−7<br />

9<br />

⎞<br />

} {{ }<br />

b<br />

⎛<br />

⎠ = ⎝<br />

−7<br />

9<br />

6<br />

⎞<br />

} {{ }<br />

Pb<br />

⎠ . (3.20)<br />

Die LR–Zerlegung PA = ˜L ˜R mit diagonaler Pivotwahl erweist sich als<br />

möglich und liefert<br />

˜L =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

1 0 0<br />

− 3 5<br />

1 0<br />

− 2 5<br />

1<br />

14<br />

1<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ,<br />

˜R =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

−5 6 −7<br />

0<br />

28<br />

5<br />

− 16 5<br />

0 0<br />

10<br />

7<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ , (3.21)<br />

wobei nun also PA = ˜L ˜R gilt. Vor- und Rückwärtseinsetzen ergibt<br />

˜c = ˜L −1 (Pb) = ( )<br />

24 20 T<br />

−7<br />

5 7 ,<br />

x = ˜R −1˜c = ( 1 2 2 ) (3.22)<br />

T .<br />

Die in der LR–Zerlegung erzeugten Matrizen und auch die reduzierte<br />

rechte Seite hängen natürlich von der Wahl der Pivotelemente (d.h. von<br />

den ausgeführten Zeilenvertauschungen) ab. Erst das Schlussresultat für<br />

x ist wieder identisch. Wir sehen hier, dass wir durch die neue Pivotwahl<br />

das grosse Element −20 in R (vgl. (3.17)) vermeiden konnten. <br />

Zusammenfassend erhalten wir aus den vorhergenden Überlegungen<br />

die folgende Aussage:<br />

LA-Skript 3-4 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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