Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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Kapitel 5 — <strong>Lineare</strong> Abbildungen <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Analoge Aussagen gibt es für andere Lösungsmengen linearer Beziehungen.<br />
Zum Beispiel für lineare Differentialgleichungen, und<br />
zwar sowohl für eine Differentialgleichung höherer Ordnung als auch<br />
für Systeme erster (oder höherer) Ordnung. In jedem Falle ist die<br />
Lösungsmenge ein affiner Teilraum eines geeignet gewählten Funktionenraums.<br />
Beweis von Satz 5.19: Aus Ax 0 = b und Ax = o folgt A(x 0 +x) = b ;<br />
es gilt also L b ⊇ x 0 +L 0 . Ist umgekehrt x 1 irgend eine Lösung von Ax =<br />
b, so gilt A(x 1 − x 0 ) = o, es ist also x 1 − x 0 ∈ L 0 , d.h., x 1 ∈ x 0 + L 0 ;<br />
also gilt auch L b ⊆ x 0 + L 0 .<br />
Beispiel 5.10: Wir betrachten nochmals das oben behandelte Beispiel<br />
5.7, interessieren uns nun aber für die allgemeine Lösung des inhomogenen<br />
Systems (1.17), die wir übrigens ja bereits in Kapitel 1 bestimmt<br />
haben, siehe (1.21). Dort haben wir insbesondere die spezielle Lösung<br />
x 0 = ( 1<br />
43<br />
125<br />
0<br />
4<br />
25<br />
0 − 1 5<br />
1 0 0 ) T<br />
gefunden, in der alle freien Variablen null gesetzt sind. Anderseit haben<br />
wir in (5.38) eine Basis von L 0 berechnet. In Matrixschreibweise lässt<br />
sich damit die allgemeine Lösung ausdrücken als<br />
⎛<br />
x = x 0 + ( )<br />
x 1 x 2 x 3 x 4<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎛<br />
=<br />
⎜<br />
⎝<br />
1<br />
43<br />
125<br />
0<br />
4<br />
25<br />
0<br />
− 1 5<br />
1<br />
0<br />
0<br />
α<br />
β<br />
γ<br />
δ<br />
⎞<br />
⎞ ⎛<br />
−5 −4 −1 0<br />
− 4 5<br />
− 2 5<br />
− 14 23<br />
125 125<br />
1 0 0 0<br />
8<br />
0 0 +<br />
0 1 0 0<br />
0 0 − 2 5<br />
− 1 5<br />
⎟ ⎜ 0 0 0 0<br />
⎠ ⎝ 0 0 1 0<br />
0 0 0 1<br />
⎟<br />
⎠ (5.46)<br />
25<br />
− 6<br />
25<br />
⎞<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎟<br />
⎠<br />
α<br />
β<br />
γ<br />
δ<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ (5.47)<br />
mit frei wählbaren Parametern α, β, γ, δ. Dies stimmt genau mit der<br />
allgemeinen Lösung in (1.21) überein.<br />
<br />
5.5 Die Abbildungsmatrix bei Koordinatentransformation<br />
Es seien X und Y Vektorräume der Dimensionen n bzw. m, und<br />
weiter seien<br />
F : X → Y , x ↦→ y eine lineare Abbildung,<br />
A : E n → E m , ξ ↦→ η die entsprechende Abbildungsmatrix,<br />
T : E n → E n , ξ ′ ↦→ ξ eine Transformationsmatrix im E n ,<br />
S : E m → E m , η ′ ↦→ η eine Transformationsmatrix im E m .<br />
LA-Skript 5-18 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht