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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 10 — Anwendungen EW-Zerlegung <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Damit ist bereits ein Teil des folgenden Satzes bewiesen.<br />

Satz 10.4 [Trägheitssatz]<br />

Zu jeder reellen symmetrische Matrix A gibt es eine kongruente<br />

Matrix I ± der Form (10.68). Dabei ist das Tripel (p, r − p, n − r)<br />

gleich der Trägheit von A, die unabhängig ist von der zugrunde<br />

liegenden Kongruenztransformation.<br />

Beweis: Was zu zeigen bleibt, ist dass p und r unabhängig sind von<br />

S, selbst wenn wir eine beliebige reguläre Matrix S zulassen, und nicht<br />

nur jene von der speziellen Form S = UD wie in (10.69).<br />

Es seien A = S I ± S T = S ′ I ′ ± (S ′ ) T zwei verschiedene Kongruenztransformationen<br />

von A auf die gewünschte Diagonalform (10.68), und es<br />

seien (p, r − p, n − r) und (p ′ , r ′ − p ′ , n − r ′ )r die darin auftauchenden<br />

Tripel von Indizes. Ferner seien ˜x und ˜x ′ die entsprechend transformierten<br />

Variablen, für die gilt<br />

Q(x) = x T Ax = y T I ± y = (y ′ ) T I ′ ±y ′ . (10.70)<br />

Schliesslich seien b 1 , . . . , b n und b ′ 1 , . . . , b′ n die diesen Koordinaten<br />

entsprechenden Basen des R n .<br />

Die Tatsache, dass r = r ′ = Rang A, folgt schon daraus, dass nach<br />

Voraussetzung S und S ′ regulär sind und bei einer Zusammensetzung<br />

von Abbildungen (bzw. einem Produkt von Matrizen) der Rang nicht<br />

wachsen kann; siehe Korollar 5.10 und Satz 5.16. Aus (10.70) schliesst<br />

man, dass in den Unterräumen<br />

gilt:<br />

U :≡ span {b 1 , . . . , b p }, W :≡ span {b ′ p ′ +1 , . . . , b′ n}<br />

Q(x) > 0 für alle x ∈ U, Q(x) ≤ 0 für alle x ∈ W .<br />

Folglich ist U ∩ W = ∅, also p + (n − p ′ ) ≤ n, d.h. p ≤ p ′ . Aus Symmetriegründen<br />

gilt auch p ′ ≤ p, also notwendigerweise p = p ′ . Mit dem<br />

gleichen Argument hätte man auch zeigen können, dass r − p = r ′ − p ′<br />

sein muss.<br />

Da in der zuvor betrachteten speziellen Kongruenztransformation das<br />

Trippel (p, r−p, n−r) gleich der Trägheit von A ist, muss dies allgemein<br />

gelten.<br />

Erlaubt man bei der Kongruenztransformation eine beliebige reguläre<br />

Matrix, so lässt sich diese auch ohne Lösen des Eigenwertproblemes<br />

in einem endlichen Algorithmus finden. Im wesentlichen<br />

handelt es sich dabei um eine symmetrische LR–Zerlegung mit<br />

gleichzeitigen Kolonnen- und Zeilenpermutationen, also um eine<br />

Zerlegung der Form<br />

A = PLDL T P T , (10.71)<br />

aber es gibt noch Fälle, wo ein zusätzlicher Trick nötig sind. Einen<br />

besonders einfachen Fall, wo man ohne Permutationen auskommt,<br />

haben wir bereits in Abschnitt 3.4 betrachtet: die symmetrisch positiv<br />

definiten Matrizen. Da die Cholesky–Zerlegung einer solchen<br />

LA-Skript 10-14 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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