Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Kapitel 10 — Anwendungen EW-Zerlegung<br />
Wenn wir die neuen Koordinaten<br />
˜x 1 = 0.60x 1 − 0.80x 2<br />
˜x 2 = 0.48x 1 + 0.36x 2 − 0.80x 3<br />
˜x 3 = 0.64x 1 + 0.48x 2 + 0.60x 3<br />
einführen, so erhalten wir also die Hauptachsendarstellung<br />
Q(x) = ˜Q(˜x) = 125˜x 2 1 − 125˜x 2 2 + 500˜x 2 3 .<br />
Die Gleichung Q(x) = 500 führt damit auf<br />
1<br />
500 ˜Q(˜x) = 1 4 ˜x2 1 − 1 4 ˜x2 2 + ˜x 2 3 = 1 (10.63)<br />
Für die Schnittkurven mit den drei Koordinatenebenen des neuen Koordinatensystems<br />
erhalten wir<br />
x 3 = 0 =⇒ 1 4 ˜x2 1 − 1 4 ˜x2 2 = 1 (Hyperbel) , (10.64)<br />
x 2 = 0 =⇒ 1 4 ˜x2 1 + ˜x 2 3 = 1 (Ellipse) , (10.65)<br />
x 3 = 0 =⇒ − 1 4 ˜x2 2 + ˜x 2 3 = 1 (Hyperbel) . (10.66)<br />
Eine solche Fäche zweiter Ordnung nennt man einschaliges Hyperboloid<br />
[one-sheeted hyperboloid]. Gäbe es in der Summe in (10.63) zwei<br />
Minuszeichen statt nur eines, hätten wir ein zweischaliges Hyperboloid<br />
[two-sheeted hyperboloid]. Wären alle drei Vorzeichen positiv (und<br />
damit alle drei Schnittkurven Ellipsen), wäre die Fläche ein Ellipsoid<br />
[ellipsoid].<br />
<br />
Man kann Korollar 10.3 auch etwas anders formulieren. Wir können<br />
schon bei der Spektralzerlegung von A darauf achten, dass die positiven<br />
Eigenwerte zuerst und die Eigenwerte null zuletzt aufgeführt<br />
werden. Definieren wir noch die Diagonalmatrizen<br />
D :≡ diag ( √ |λ 1 |, . . . , √ |λ n |) , (10.67)<br />
I ± :≡ diag (1, . . . , 1, −1, . . . , −1, 0, . . . , 0) , (10.68)<br />
} {{ } } {{ } } {{ }<br />
p<br />
r−p n−r<br />
so lässt sich die Transformation von Q ja wie folgt zusammenfassen:<br />
Q(x) = x T Ax = x T UΛU T x = x T }{{} UD I ± DU } {{ T<br />
} x = y T I ± y .<br />
} {{<br />
≡: S<br />
} }<br />
= S<br />
{{ T }<br />
= y T = y<br />
Es wird also A zerlegt in<br />
orthogonale Kolonnen hat.<br />
A = S I ± S T , wobei S :≡ UD (10.69)<br />
Definition: Zwei n × n–Matrizen A und B heissen kongruent<br />
[congruent], wenn es eine reguläre Matrix S gibt, so dass<br />
A = S B S T .<br />
Der Übergang von B ↦→ A = S B S T (oder umgekehrt) heisst dann<br />
Kongruenztransformation [congruence transformation]. <br />
c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 10-13