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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 3 — LR–Zerlegung<br />

Satz 3.1 Angewandt auf ein quadratisches Gleichungssystem<br />

Ax = b mit regulärer Matrix A liefert die Gauss-Elimination<br />

eine die Zeilenvertauschungen beschreibende Permutationsmatrix<br />

P, eine Rechtsdreiecksmatrix R des reduzierten Systems und eine<br />

entsprechende rechte Seite c sowie, durch Zusammenziehen der<br />

Zeilenmultiplikatoren l kj , eine Linksdreiecksmatrix L, wobei alles<br />

quadratische Matrizen gleicher Ordnung sind und die Beziehungen<br />

PA = LR , Lc = Pb , Rx = c . (3.23)<br />

gelten.<br />

Ist die LR–Zerlegung PA = LR einmal berechnet, so lässt sich<br />

irgend ein System mit Koeffizientenmatrix A lösen durch Auflösen<br />

von Lc = Pb nach c (Vorwärtseinsetzen) und Auflösen von Rx =<br />

c nach x (Rückwärtseinsetzen).<br />

Bemerkung: Dass die Beziehungen (3.23) die richtige Lösung x<br />

liefern, sieht man auch daraus, dass<br />

Ax = P −1 PAx = P −1 LRx = P −1 Lc = P −1 Pb = b .<br />

Es gibt viele Varianten der LR–Zerlegung. Wir haben in jedem Eliminationsschritt<br />

eine neue Kolonne von L, eine neue Zeile von R<br />

und eine neue Komponente von c bestimmt und zudem das verkleinerte<br />

Restgleichungssystem nachgeführt. Man kann aber auch<br />

L und R direkt aus A berechnen, ohne dass man Restgleichungssysteme<br />

aufstellt. Zum Beispiel lassen sich beide Matrizen L und R<br />

direkt kolonnenweise (oder zeilenweise) berechnen. In der Tat bekommen<br />

wir, wenn wir wieder von Zeilenvertauschungen absehen,<br />

aus (3.7)–(3.8) sofort die nachfolgenden Rekursionen:<br />

Algorithmus 3.1 (Zeilenweise, direkte LR–Zerlegung,<br />

“regulärer Fall”) Zur LR–Zerlegung einer regulären Matrix A<br />

berechne man für i = 1, . . . , n, mit l ii := 1,<br />

(<br />

)<br />

∑k−1<br />

1<br />

l ik := a ik − l ij r jk (k = 1, . . . , i − 1), (3.24a)<br />

r ik :=<br />

j=1<br />

j=1<br />

r kk<br />

(<br />

)<br />

∑i−1<br />

1<br />

a ik − l ij r jk (k = i, . . . , n). (3.24b)<br />

l ii<br />

Zeilenvertauschungen können dabei wie üblich durch Umnummerierung<br />

der Elemente von A berücksichtigt werden.<br />

Will man statt den Diagonalelementen von L jene von R auf<br />

1 normieren, so wendet man (3.24a) auch für k = i an, dafür<br />

(3.24b) erst ab k = i + 1.<br />

Beispiel 3.3: Um etwa die Matrix A aus (3.16) in Beispiel 3.1 zu<br />

zerlegen in die Faktoren L und R in (3.17) kann man nach (3.24a)–<br />

(3.24b) zeilenweise wie folgt vorgehen (wir wählen dabei l ii := 1):<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 3-5

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