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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 9 — Eigenwerte und Eigenvektoren<br />

Korollar 9.16 Ist A ∈ R n×n symmetrisch, so gilt:<br />

i) Alle Eigenwerte λ 1 , . . . , λ n sind reell.<br />

ii) Die reellen Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten sind<br />

paarweise orthogonal in R n .<br />

iii) Es gibt eine orthonormale Basis des R n aus Eigenvektoren<br />

u 1 , . . . , u n von A.<br />

iv) Für die orthogonale Matrix U :≡ ( u 1 . . . u n<br />

)<br />

gilt<br />

U T AU = Λ :≡ diag (λ 1 , . . . , λ n ). (9.30)<br />

Beweis von Satz 9.15:<br />

i) und ii): Es seien u und v Eigenvektoren zu den nicht notwendigerweise<br />

verschiedenen Eigenwerten λ u und λ v . Dann folgt aus A H = A, dass<br />

und damit<br />

〈u, Av〉 = u H Av = u H A H v = (Au) H v = 〈Au, v〉<br />

λ v 〈u, v〉 = 〈u, λ v v〉 = 〈u, Av〉 = 〈Au, v〉 = 〈λ u u, v〉 = λ u 〈u, v〉 .<br />

(9.31)<br />

Wenden wir dies an auf den Fall wo λ u = λ v und u = v, so folgt wegen<br />

〈u, u〉 > 0, dass λ v = λ u . Dies bedeutet, dass alle Eigenwerte reell sind.<br />

Im Falle λ u ≠ λ v schreiben wir (9.31) als (λ v − λ u ) 〈u, v〉 = 0. Wegen<br />

λ v − λ u = λ v − λ u ≠ 0 folgt dann, dass der zweite Faktor null sein muss.<br />

Also stehen in diesem Falle u und v senkrecht aufeinander.<br />

iii) und iv): Diese zwei Aussagen sind offensichtlich äquivalent. Wir<br />

können natürlich in jedem Eigenraum E λ , weil Unterraum von C n , eine<br />

orthonormale Basis wählen (vgl. Korollar 6.7). Da nach Teil ii) die<br />

Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten senkrecht aufeinander stehen,<br />

folgt, dass diese Basisvektoren zusammen eine orthogonale Basis<br />

des Unterraumes bilden, der von allen Eigenvektoren aufgespannt wird;<br />

vgl. den Beweis von Satz 9.14. Was uns allerdings fehlt, ist die Gewissheit,<br />

dass dieser Raum der ganze C n ist, d.h. dass für keinen Eigenwert<br />

die geometrische kleiner als die algebraische Vielfachheit ist. Oder, mit<br />

anderen Worten, dass A diagonalisierbar ist. Dies lässt sich mit Induktion<br />

beweisen; siehe z.B. Nipp/Stoffer Seiten 159–161.<br />

Beweis von Korollar 9.16:<br />

i) Weil jede reelle symmetrische Matrix Hermitesch ist, gelten die Aussagen<br />

von Satz 9.15, insbesondere Teil i).<br />

ii)–iv) Weil Matrix und Eigenwerte reell sind, kann man sich auf reelle<br />

Eigenvektoren beschränken, für die das Skalarprodukt in R n gleich jenem<br />

in C n ist. Aus der unitären Matrix mit den Kolonnen aus Eigenvektoren<br />

wird dabei eine orthogonale Matrix.<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 9-17

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