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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 11 — Singulärwertzerlegung<br />

Kapitel 11<br />

Die Singulärwertzerlegung<br />

In Kapitel 9 haben wir gesehen, dass man eine quadratische Matrix<br />

durch geeignete Wahl der Basis in die Jordansche Normalform<br />

bringen kann. Diese ist in der Regel diagonal, insbesondere stets<br />

wenn alle Eigenwerte verschieden sind oder wenn die Matrix symmetrisch<br />

oder Hermitesch ist. Im zweiten Falle kann man sogar die<br />

Basis orthogonal bzw. unitär wählen.<br />

Bei einer linearen Abbildung F : X → Y kann man dagegen Basen<br />

in beiden Räumen wählen. Wie wir bereits in Satz 5.20 gesehen<br />

haben, lässt sich so auf einfache Art erreichen, dass die Abbildungsmatrix<br />

die Form<br />

( )<br />

Ir O<br />

B =<br />

. (11.1)<br />

O O<br />

hat. Insbesondere lässt sich jede m×n Matrix A durch zwei Koordinatentransformationen<br />

S und T in eine Matrix<br />

B = S −1 AT<br />

dieser Form überführen. Aber die einzige Information, die in der<br />

Matrix (11.1) noch enthalten ist, ist der Rang r der Abbildung.<br />

Diese Form ist in gewissem Sinne zu einfach, als dass man damit<br />

noch eine tiefe Einsicht in die Abbildung gewinnen könnte.<br />

Wir werden in diesem Kapitel sehen, dass das ändert, wenn wir<br />

nur orthogonale bzw. unitäre Koordinatentransformationen zulassen.<br />

Es resultiert dann eine sowohl für theoretische Fragen als auch<br />

in vielen Anwendungen äusserst nützliche Matrixfaktorisierung, die<br />

Singulärwertzerlegung.<br />

11.1 Die Singulärwertzerlegung: Herleitung<br />

Gegeben sei irgend eine reelle oder komplexe m × n Matrix A. Die<br />

Matrix A H A ∈ E n×n ist Hermitesch und positiv semidefinit. Sie hat<br />

also reelle, nicht-negative Eigenwerte, sagen wir σk 2 (k = 1, . . . , n)<br />

mit σ k ≥ 0, und eine orthonormale Eigenbasis {v 1 , . . . , v n }. Es gilt<br />

also<br />

A H AV = VΣ 2 n (11.2)<br />

mit der unitären n×n Matrix<br />

und der n×n Diagonalmatrix<br />

V = ( v 1 · · · v n<br />

)<br />

Σ 2 n :≡ diag {σ 2 1, . . . , σ 2 n} .<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 11-1

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