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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 4 — Vektorräume<br />

Beispiel 4.14: Die drei Funktionen t ↦−→ 1, cos 2 t, cos 2t ∈ C ∞ (R)<br />

sind linear abhängig, denn<br />

cos 2t = 2 cos 2 t − 1 .<br />

<br />

Beispiel 4.15: Sowohl als formale Polynome als auch als reelle Funktionen<br />

sind die m + 1 Monome t ↦−→ 1, t, t 2 , . . . , t m ∈ P m ⊂ C ∞ (R)<br />

linear unabhängig, denn<br />

m∑<br />

γ k t k = o<br />

k=0<br />

impliziert γ 0 = γ 1 = . . . γ m = 0. Die Summe ist ja selbst ein Polynom<br />

vom Grad ≤ m, muss also das Nullpolynom sein. Dieses kann man aber<br />

nicht anders als Linearkombination der Monome 1, t, t 2 , . . . , t m darstellen,<br />

als wenn alle Koeffizienten null sind.<br />

<br />

Beispiel 4.16:<br />

Sind die drei Polynome<br />

p 1 (t) :≡ 1 + t 2 , p 2 (t) :≡ 1 − t 2 , p 3 (t) :≡ 1 + t 2 + t 4 (4.17)<br />

wohl linear unabhängig? Aus der Bedingung, dass für alle t gilt<br />

0 = γ 1 p 1 (t) + γ 2 p 2 (t) + γ 3 p 3 (t)<br />

= γ 1 (1 + t 2 ) + γ 2 (1 − t 2 ) + γ 3 (1 + t 2 + t 4 )<br />

= (γ 1 + γ 2 + γ 3 ) + (γ 1 − γ 2 + γ 3 )t 2 + γ 3 t 4 ,<br />

folgt durch Koeffizientenvergleich (wir wissen aus Beispiel 4.15 ja, dass<br />

die Monome 1, t 2 , t 4 linear unabhängig sind):<br />

γ 1 + γ 2 + γ 3 = 0<br />

γ 1 − γ 2 + γ 3 = 0 (4.18)<br />

γ 3 = 0 .<br />

Dies ist ein lineares Gleichungssystem. Ein Eliminationsschritt führt bereits<br />

auf die LR–Zerlegung<br />

⎛<br />

⎝<br />

1 1 1<br />

1 −1 1<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎠ = ⎝<br />

1 0 0<br />

1 1 0<br />

0 0 1<br />

⎞ ⎛<br />

⎠ ⎝<br />

1 1 1<br />

0 −2 0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎠ , (4.19)<br />

aus der man schliesst, dass die Matrix des 3 × 3–Systems (4.18) regulär<br />

ist. Also hat das homogene System nur die triviale Lösung; das heisst<br />

γ 1 = γ 2 = γ 3 = 0, was bedeutet, dass die Polynome p 1 , p 2 , p 3 linear<br />

unabhängig sind.<br />

<br />

Beispiel 4.17: Sind α 1 , α 2 , . . . , α n ∈ R paarweise voneinander verschieden,<br />

so sind die Funktionen<br />

linear unabhängig.<br />

t ↦−→ e α 1t , e α 2t , . . . , e αnt ∈ C ∞ (R) (4.20)<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 4-9

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