Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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Kapitel 2 — Matrizen und Vektoren im R n und C n <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
cos φ 0 − sin φ 0 0<br />
0 1 0 0 0<br />
sin φ 0 cos φ 0 0<br />
0 0 0 1 0<br />
0 0 0 0 1<br />
⎞ ⎛<br />
⎟ ⎜<br />
⎠ ⎝<br />
cos φ 0 sin φ 0 0<br />
0 1 0 0 0<br />
− sin φ 0 cos φ 0 0<br />
0 0 0 1 0<br />
0 0 0 0 1<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ = I 5 .<br />
Givens–Rotationen werden in diversen Algorithmen eingesetzt als Bausteine<br />
für kompliziertere orthogonale Transformationen. Manchmal werden<br />
sie auch Jacobi–Rotationen 14 [Jacobi rotations] genannt. <br />
Beispiel 2.27: Householder-Matrizen 15 [Householder matrices]<br />
(oder: Householder-Spiegelungen [Householder reflections]) bilden<br />
eine weitere spezielle Klasse orthogonaler Matrizen. Sie beschreiben die<br />
Spiegelung an einer Hyperebene (Definition später), d.h. an einer Geraden,<br />
falls n = 2, und an einer Ebene, wenn n = 3.<br />
Es sei u ein reeller Kolonnenvektor der Länge 1, d.h. u T u = 1. Dann ist<br />
das äussere Produkt uu T ja die n × n–Matrix mit (uu T ) ij = u i u j . Die<br />
zu u gehörende Householder-Matrix ist<br />
Q u :≡ I − 2uu T . (2.74)<br />
Sie lässt sich offensichtlich durch die Projektion (2.62) auf die Richtung<br />
u ausdrücken (wobei jetzt u reell und ‖u‖ = 1 ist):<br />
Q u = I − 2 P u , wo P u :≡ uu T . (2.75)<br />
P u und damit auch Q u ist symmetrisch. Wir zeigen nun, dass Q u auch<br />
orthogonal ist. Wegen P 2 u = u(u T u)u T = uu T = P u , ist<br />
Q T uQ u = Q 2 u = (I − 2 P u ) 2 = I − 4 P u + 4 P 2 u = I .<br />
Hier noch ein Beispiel einer 4 × 4–Householder-Matrix:<br />
Mit u = ( 4/5 −2/5 1/5 −2/5 ) T erhalten wir u T u = 1 und<br />
P u = uu T = 1<br />
25<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
Q u = I − 2 P u = 1 25<br />
16 −8 4 −8<br />
−8 4 −2 4<br />
4 −2 1 −2<br />
−8 4 −2 4<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ ,<br />
−7 16 −8 16<br />
16 17 4 −8<br />
−8 4 23 4<br />
16 −8 4 17<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ .<br />
<br />
Beispiel 2.28: Permutationsmatrizen [permutation matrices] sind<br />
quadratische Matrizen, die in jeder Kolonne und in jeder Zeile genau<br />
eine Eins und sonst lauter Nullen haben. Zum Beispiel ist<br />
14 Carl Gustav Jacobi (10.12.1804 – 18.2.1851), deutscher Mathematiker,<br />
Professor in Königsberg und Berlin.<br />
15 Alston Scott Householder (5.5.1904 – 4.7.1993), amerikanischer Mathematiker,<br />
1946 – 1969 am Oak Ridge National Laboratory, ab 1948 Direktor<br />
der Mathematics Division, Vorreiter der mathematischen Biologie und der numerischen<br />
linearen <strong>Algebra</strong>.<br />
LA-Skript 2-30 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht