Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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Kapitel 2 — Matrizen und Vektoren im R n und C n <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
im allgemeinen eine Teilmenge von E m . Es ist aber immer o ∈ im A,<br />
denn Ao = o.<br />
Beispiel 2.23: Die Projektionsmatrix P y aus (2.62) ist eine n × n<br />
Matrix, bildet also E n in sich ab. Wie wir gesehen haben, stellt sie eine<br />
orthogonale Projektion auf die durch den Ursprung verlaufende Gerade<br />
mit Richtung y dar. Das bedeutet insbesondere, dass das Bild im P y<br />
gerade diese Gerade ist:<br />
im P y = {αy ; α ∈ E} . (2.68)<br />
<br />
2.7 Die Inverse einer Matrix<br />
Zwei quadratische Matrizen gleicher Ordnung kann man immer zueinander<br />
addieren, voneinander subtrahieren und miteinander multiplizieren.<br />
Wir werden in diesem Abschnitt sehen, dass man sie oft,<br />
aber nicht immer, auch in gewissem Sinne durcheinander dividieren<br />
kann.<br />
Vergleicht man n × n–Matrizen mit reellen oder komplexen Zahlen,<br />
so nimmt die Nullmatrix O n bei der Matrizen-Addition die<br />
Rolle der Null ein, und die Einheitsmatrix I n übernimmt bei der<br />
Matrizen-Multiplikation die Rolle der Eins. Bei den Zahlen gibt es<br />
zu jedem α ≠ 0 ein ξ, so dass α ξ = 1 = ξ αist. Gilt dies wohl<br />
analog für quadratische Matrizen? Das heisst, gibt es zu A ≠ O n<br />
eine n × n–Matrix X mit AX = I n = XA ? Ein einfaches Beispiel<br />
zeigt, dass das nicht so ist: für<br />
( ) 1 0<br />
A =<br />
0 0<br />
folgt bei beliebiger Wahl von X<br />
( 1 0<br />
AX =<br />
0 0<br />
) ( )<br />
x11 x 12<br />
=<br />
x 21 x 22<br />
(<br />
x11 x 12<br />
0 0<br />
)<br />
≠ I 2<br />
Definition: Eine n × n–Matrix A heisst invertierbar [invertible],<br />
falls es eine n × n–Matrix X gibt, so dass AX = I n = XA<br />
ist. Die Matrix X heisst Inverse [inverse] von A und wird mit A −1<br />
bezeichnet:<br />
A A −1 = I n = A −1 A . (2.69)<br />
Beispiel 2.24: Es ist<br />
( ) ( )<br />
2 2 1 −1<br />
1 2 − 1 =<br />
2<br />
1<br />
( 1 0<br />
0 1<br />
)<br />
=<br />
( 1 −1<br />
− 1 2<br />
1<br />
) ( 2 2<br />
1 2<br />
)<br />
,<br />
es ist also die eine Matrix die Inverse der anderen — und umgekehrt.<br />
<br />
<br />
LA-Skript 2-26 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht