Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Kapitel 5 — <strong>Lineare</strong> Abbildungen<br />
vermerkt, ist R(A) ≡ im A gleich der Menge der b ∈ R m , für die<br />
Ax = b eine Lösung x hat. Bei der Reduktion auf Zeilenstufenform<br />
wird b durch c = L −1 Pb ersetzt, und anschliessend findet man alle<br />
x zu einem festen b bzw. c durch Rückwärtseinsetzen. Dabei gibt es<br />
zu jedem b, für das eine Lösung existiert, auch eine spezielle Lösung<br />
x, in der alle freien Variablen null sind. Mit anderen Worten, wir<br />
erhalten alle c und b auch, wenn wir in R bzw. A die Kolonnen<br />
mit den freien Variablen streichen, das heisst, wenn wir nur die r<br />
Pivotkolonnen behalten, mit denen wir eine m × r Matrix à bilden<br />
können. Von diesen lässt sich anderseits keine streichen, ohne dass<br />
die Menge zulässiger Vektoren b reduziert wird. Es gilt also:<br />
Satz 5.15 Für den Kolonnenraum einer m × n–Matrix A gilt:<br />
im A ≡ R(A) = R(Ã) = span {a n 1<br />
, . . . , a nr } , (5.40)<br />
à die dar-<br />
worin a n1 , . . . , a nr die Pivotkolonnen von A sind, und<br />
aus gebildete m × r–Matrix bezeichnet.<br />
Beispiel 5.8: Wir setzen das oben behandelte Beispiel 5.7 fort. Gemäss<br />
(5.37) ist r = 5 und sind x 1 , x 2 , x 4 , x 6 , x 7 die Pivotvariablen, also a 1 ,<br />
a 2 , a 4 , a 6 , a 7 die Pivotkolonnen von A. Sie bilden gemäss (5.40) eine<br />
Basis des Kolonnenraumes und ergeben zusammen die Matrix Ã:<br />
⎛<br />
⎞<br />
1 0 0 0 0<br />
1 5 3 1 0<br />
1 10 11 6 3<br />
à =<br />
0 5 18 18 12<br />
. (5.41)<br />
⎜ 0 0 5 24 16<br />
⎟<br />
⎝ 1 10 21 24 16 ⎠<br />
0 5 13 24 17<br />
<br />
Wir werden in Abschnitt 7.4 eine weitere Methode zur Konstruktion<br />
einer Basis von R(A) kennen lernen, die direkt eine orthogonale<br />
Basis liefert. Sie ist im praktischen Rechnen vorzuziehen.<br />
Allgemeine Aussagen über den Rang eines Produktes AB ergeben<br />
sich sofort aus Lemma 5.3, Korollar 5.10 und Satz 5.13 (ii):<br />
Satz 5.16 Es seien A ∈ E m×n , B ∈ E p×m . Dann gilt:<br />
(i) Rang BA ≤ min{Rang B, Rang A},<br />
(ii) Rang B = m (≤ p) =⇒ Rang BA = Rang A,<br />
(iii) Rang A = m (≤ n) =⇒ Rang BA = Rang B.<br />
Beweis:<br />
(i) ergibt sich aus den genannten Aussagen.<br />
(ii) Bei der Anwendung von Korollar 5.10 benütze man noch, dass nach<br />
Satz 5.6 und Satz 5.12 folgt<br />
B : E m → E p injektiv ⇐⇒ ker B = {o}<br />
⇐⇒ Rang B = m .<br />
c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 5-15