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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 1 — <strong>Lineare</strong> Gleichungssysteme<br />

Man kann als weitere elementare Zeilen-Operation die Multiplikation<br />

einer Gleichung mit einer von null verschiedenen Zahl zulassen.<br />

Es zeigt sich aber, dass man ohne diese Operation auskommt. Beim<br />

Rechnen von Hand wird sie aber manchmal mit Vorteil angewandt.<br />

Zwei Gleichungssysteme, welche die gleiche Lösungsmenge besitzen,<br />

nennen wir äquivalent [equivalent].<br />

Wir können das Vorgehen, das wir im Prinzip auch im allgemeinen<br />

Falle m ≠ n beibehalten werden, damit wie folgt zusammenfassen:<br />

Grundidee der Gauss-Elimination:<br />

Ein lineares System aus m Gleichungen in n Unbekannten<br />

wird durch die elementaren Zeilen-Operationen i)<br />

und ii) schrittweise in äquivalente, gleich grosse Systeme<br />

verwandelt, wobei es nach j Schritten ein Teilsystem<br />

von m − j Gleichungen gibt, das nur noch<br />

höchstens n − j Unbekannte enthält.<br />

Normalerweise wird man zunächst x 1 eliminieren, dann x 2 , und so<br />

weiter bis und mit x n−1 . Dann kann man x n berechnen, daraus x n−1 ,<br />

und so weiter, bis man schliesslich x 1 erhält. Ist m = n und ist x n<br />

eindeutig bestimt, hat man auf diese Weise die eindeutige Lösung<br />

des Systems bestimmt. Im allgemeinen geht das nicht immer so,<br />

aber im Normalfall funktioniert das mindestens theoretisch, d.h.<br />

wenn man von allfälligen Problemen mit Rundungsfehlern absieht.<br />

In der Box 1.1 auf Seite 1-8 ist dieser Algorithmus zunächst nochmals<br />

formuliert für diesen Normalfall. Kann man in der angedeuteten<br />

Weise eine eindeutige Lösung eines quadratischen linearen<br />

Gleichungssystems berechnen, so nennen wir dieses regulär [nonsingular],<br />

andernfalls heisst es singulär [singular].<br />

Bemerkungen:<br />

1) Für ein reguläres n×n-System braucht es n − 1 Eliminationsschritte;<br />

dann hat das resultierende äquivalente System obere Dreiecksgestalt.<br />

Das letzte, nte Pivotelement a (n−1)<br />

nn braucht man nur<br />

beim Rückwärtseinsetzen.<br />

2) Wir nummerieren die Zeilen (Gleichungen) und Kolonnen (Unbekannte)<br />

im Restgleichungssystem immer entsprechend der Position<br />

im ganzen System. Die Pivotzeile im j-ten Eliminationsschritt hat<br />

anfänglich den Index p, nach dem Zeilenvertauschen den Index j.<br />

3) Im Prinzip kann jedes von 0 verschiedene Element in der vordersten<br />

Kolonne eines Restgleichungssystems als Pivot gewählt werden.<br />

Für die Handrechnung ist natürlich eine Eins besonders praktisch.<br />

Beim Rechnen mit rellen Zahlen beschränkter Genauigkeit<br />

(insbesondere in Gleitkomma-Arithmetik) ist es aber wichtig, Elemente<br />

zu wählen, die einen grossen Absolutbetrag haben relativ<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 1-7

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