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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 8 — Determinanten <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Satz 8.2 Für n > 1 kann jede Permutation p als Produkt von<br />

Transpositionen t k benachbarter Elemente dargestellt werden:<br />

p = t ν ◦ t ν−1 ◦ · · · ◦ t 2 ◦ t 1 . (8.1)<br />

Die Darstellung ist im allgemeinen nicht eindeutig, aber die Anzahl<br />

der Transpositionen ist entweder immer gerade oder immer<br />

ungerade.<br />

Die Permutation p : (1, 2, 3, 4) ↦→ (4, 2, 1, 3) ist darstell-<br />

Beispiel 8.1:<br />

bar als<br />

(1, 2, 3, 4) ↦→ (1, 2, 4, 3) ↦→ (1, 4, 2, 3) ↦→ (4, 1, 2, 3) ↦→ (4, 2, 1, 3) .<br />

Das sind vier Transpositionen benachbarter Elemente, d.h. es ist p =<br />

t 4 ◦ t 3 ◦ t 2 ◦ t 1 . Die inverse Permutation p −1 ist gegeben durch p −1 =<br />

t 1 ◦ t 2 ◦ t 3 ◦ t 4 , denn es ist ja t −1<br />

k<br />

= t k . <br />

Beweis von Satz 8.2: Die Aussagen sind trivial im Falle n = 2:<br />

es gibt nur zwei Permutationen, die Identität e und die Vertauschung<br />

t : {1, 2} ↦→ {2, 1}, die eine Transposition benachbarter Elemente ist. Jede<br />

Zusammensetzung einer geraden Anzahl von Exemplaren der Transposition<br />

t ergibt e, jedes Produkt einer ungeraden Anzahl wieder t.<br />

Für den Induktionsbeweis nehmen wir an, die Aussagen seien richtig<br />

für Permutationen von 1, . . . , n − 1. Wir argumentieren ähnlich wie im<br />

Beweis von Satz 8.1: ausgehend von ihrer ursprünglichen Position am<br />

Ende lässt sich die Position der Zahl n im Bild einer Permutation<br />

p : {1, . . . , n} ↦→ {p(1), . . . , p(n)} (8.2)<br />

offensichtlich durch ein Produkt von Transpositionen benachbarter Elemente<br />

erreichen, sagen wir durch t µ ◦ t µ−1 ◦ · · · ◦ t 1 . Die Permutation<br />

der übrigen n − 1 Zahlen ist nach Induktionsvoraussetzung auch als ein<br />

solches Produkt darstellbar, sagen wir als t ν ◦t ν−1 ◦· · ·◦t µ+1 . Damit hat<br />

p die Darstellung (8.1). Natürlich ist diese Darstellung nicht eindeutig<br />

wenn n > 1, denn für jede Vertauschung t gilt t ◦ t = e.<br />

Es seien nun<br />

p = t ν ◦ t ν−1 ◦ · · · ◦ t 2 ◦ t 1 = t ′ ν ′ ◦ t′ ν ′ −1 ◦ · · · ◦ t′ 2 ◦ t ′ 1 (8.3)<br />

zwei verschiedene Darstellungen von p durch Transpositionen benachbarter<br />

Elemente. Sie brauchen nicht auf obige Art konstruiert zu sein.<br />

Wir betrachten für beliebiges x = ( x 1 . . . x n<br />

) T ∈ R n das Produkt<br />

Ψ p = ∏ (x p(i) − x p(j) ) = ± ∏ i − x j ) = ±Ψ e (8.4)<br />

i>j<br />

i>j(x<br />

Das Vorzeichen hängt nur ab von der Anzahl Transpositionen in der<br />

Darstellung (8.1), denn für eine beliebige Transposition t gilt Ψ t = −Ψ e .<br />

Aus (8.3) folgt damit, dass<br />

Ψ p = (−1) ν Ψ e = (−1) ν′ Ψ e ,<br />

was impliziert, dass die Differenz ν − ν ′ gerade ist.<br />

LA-Skript 8-2 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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