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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 10 — Anwendungen EW-Zerlegung<br />

Offensichtlich gilt gerade, wenn in (10.51) und (10.52) die gleiche<br />

Matrix verwendet wird, dass<br />

Q(x) = B(x, x) . (10.54)<br />

Die Voraussetztung einer symmetrischen Matrix A erfolgt in Q ohne<br />

Beschränkung der Allgemeinheit: Definiert man Q(x) :≡ x T Bx<br />

mit einer unsymmetrischen Matrix B, so kann man diese durch<br />

die symmetrische Matrix A :≡ 1 2 (B + BT ) ersetzen, ohne dass die<br />

Werte von Q ändern.<br />

Wenn man Q(x) ausschreibt, so erkennt man, dass (10.50) verallgemeinert<br />

wird:<br />

n∑ n∑<br />

Q(x) :≡ x T Ax = a kj x k x j . (10.55)<br />

k=1 j=1<br />

Wir wollen diese Formel für Q durch Basistransformation so umformen,<br />

dass keine gemischten Terme mehr auftreten. Das gelingt uns<br />

sofort mit Hilfe der Spektralzerlegung für symmetrische Matrizen<br />

(Korollar 9.16). Setzt man<br />

A = UΛU T , ˜x :≡ U T x (10.56)<br />

in (10.55) ein, resultiert wegen x T U = ˜x T<br />

Q(x) = ˜Q(˜x) :≡ ˜x T Λ˜x =<br />

n∑<br />

k=1<br />

λ k ˜x 2 k . (10.57)<br />

Ellipsen und Hyperbeln (n = 2) und Flächen zweiter Ordnung (n =<br />

3) werden, wie erwähnt, durch Gleichungen der Form Q(x) = const<br />

dargestellt. Nach der Koordinatentransformation x ↦→ ˜x liegen die<br />

Hauptachsen dieser Kurven und Flächen auf den Koordinatenachsen,<br />

weshalb man von Hauptachsen-Transformation spricht.<br />

Satz 10.2 [Hauptachsen-Transformation]<br />

Jede quadratische Form Q(x) = x T Ax lässt sich mittels einer auf<br />

der Spektralzerlegung von A beruhenden orthogonalen Basistransformation<br />

auf die Hauptachsen-Darstellung (10.57) bringen.<br />

Ist man bereit, zusätzlich die Länge der neuen Basisvektoren anzupassen,<br />

so kann man in (10.57) die λ k durch ±1 und 0 ersetzen:<br />

Korollar 10.3 Jede quadratische Form Q(x) = x T Ax lässt sich<br />

durch Übergang auf eine neue orthogonale (aber im allgemeinen<br />

nicht orthonormierte) Basis mit Koordinaten y auf die folgende<br />

Form bringen:<br />

Q(x) = y T I ± y =<br />

p∑<br />

y 2 k<br />

−<br />

r∑<br />

y 2 l . (10.58)<br />

k=1<br />

l=p+1<br />

Die Zahl p ist dabei gleich der Anzahl positiver Eigenwerte von<br />

A, und r ist der Rang von A, d.h. r − p ist die Anzahl negativer<br />

Eigenwerte.<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 10-11

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