Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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Kapitel 4 — Vektorräume <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
te vector]; (4.29) heisst Koordinatendarstellung [representation<br />
in cordinates] von x.<br />
<br />
Beweis von Satz 4.12:<br />
(i) Es sei {b 1 , . . . , b n } eine Basis von V , und es sei x ∈ V beliebig. Da<br />
{b 1 , . . . , b n } ein Erzeugendensystem ist, lässt sich x in der Form (4.29)<br />
darstellen. Gäbe es eine zweite Darstellung<br />
x =<br />
n∑<br />
ξ k ′ b k<br />
k=1<br />
von x, so bekäme man durch Subtraktion<br />
n∑<br />
(ξ k − ξ k ′ ) b k = x − x = o ,<br />
k=1<br />
woraus wegen der linearen Unabhängigkeit von {b 1 , . . . , b n } folgen würde,<br />
dass ξ k − ξ<br />
k ′ = 0, d.h. ξ k = ξ<br />
k ′ (1 ≤ k ≤ n).<br />
(ii) Es sei jedes x ∈ V auf eindeutige Weise in der Form (4.29) darstellbar.<br />
Dann ist {b 1 , . . . , b n } ein Erzeugendensystem und, weil o ∈ V die<br />
eindeutige Darstellung<br />
o = 0b 1 + . . . 0b n<br />
hat, sind b 1 , . . . , b n linear unabhängig.<br />
Beispiele 4.27: Offensichtlich gilt für einen beliebigen n-Vektor x =<br />
(<br />
x1 . . . x n<br />
) T ∈ E<br />
n<br />
x =<br />
n∑<br />
x k e k . (4.30)<br />
k=1<br />
Ebenso lässt sich jedes Polynom p vom Grade m per Definition darstellen<br />
in der Form<br />
m∑<br />
p(t) = a 0 + a 1 t + · · · a m t m = a k t k , (4.31)<br />
k=0<br />
das heisst als Linearkombination der Standardbasis 1, t, . . . , t m .<br />
Um in den Räumen E n und P m zur Darstellung eines Vektors in einer<br />
anderen Basis zu kommen, wird man in der Regel diesen Vektor und die<br />
andere Basis in der Standardbasis darstellen und dann einen Koeffizientenvergleich<br />
durchführen.<br />
So gelang es uns etwa in Beispiel 4.21 das Polynom g, das allgemeine<br />
gerade Polynom vom Grad 4, in der Basis p 1 , p 2 , p 3 darzustellen; in einem<br />
konkreten Beispiel wäre noch das Gleichungssystem (4.23) zu lösen.<br />
Im Raum E n kommen wir zu diesem Koeffizientenvergleich automatisch,<br />
sobald wir die Komponenten der Vektoren betrachten.<br />
<br />
Die Sätze 4.9 und 4.12 geben Anlass zu einer Aufsplittung eines<br />
Vektorraumes in zwei sich ergänzende Unterräume. Es sei M =<br />
{b 1 , . . . , b l } eine Menge linear unabhängiger Vektoren, die den Raum<br />
V nicht erzeugen. Sie bilden eine Basis des echten Unterraumes<br />
U :≡ span M = span {b 1 , . . . , b l } . (4.32)<br />
LA-Skript 4-16 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht