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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 7 — Kleinste Quadrate, QR<br />

Eine Orthogonalprojektion hat die Eigenschaft, dass für Punkte y,<br />

die nicht in der “Projektionsebene” liegen, für die also y /∈ im P<br />

gilt, das Bild Py der am nächsten bei y liegende Punkt des Unterraumes<br />

im P ist. Dies ergibt sich sofort aus dem Satz von Pythagoras<br />

(Satz 2.13). Die Orthogonalprojektion liefert damit die Lösung<br />

eines linearen Approximationsproblems in der 2–Norm:<br />

Satz 7.6 Für eine Orthogonalprojektion P gilt:<br />

‖y − Py‖ 2 = min<br />

z∈im P ‖y − z‖ 2 . (7.15)<br />

Analoges gilt in einem beliebigen Vektorraum mit Skalarprodukt<br />

für die durch das Skalarprodukt definierte Norm (6.7) aufgrund des<br />

allgemeinen Satzes von Pythagoras (Satz 6.2).<br />

7.2 Die Methode der kleinsten Quadrate<br />

Wir betrachten nun das überbestimmte lineare Gleichungssystem<br />

[overdetermined linear system]<br />

Ax = y (7.16)<br />

mit einer “hohen” m × n–Matrix (m > n). Es hat im allgemeinen<br />

ja keine Lösung. Wir wissen, dass genau dann eine existiert, wenn<br />

y ∈ R(A), aber das wird hier nicht vorausgesetzt. Weil man die<br />

Gleichungen (7.16) nur bis auf einen Fehler lösen kann, nennt man<br />

sie Fehlergleichungen.<br />

Wenn es keine exakte Lösung gibt, ist es naheliegend, x ∈ E n so<br />

zu wählen, dass der Residuenvektor [residual vector] (kurz: das<br />

Residuum [residual])<br />

r :≡ y − Ax (7.17)<br />

minimale Euklidische Norm (2–Norm, “Länge”) hat, d.h., dass die<br />

Quadratsumme<br />

‖r‖ 2 =<br />

m∑<br />

rk 2 falls r ∈ R m (7.18)<br />

k=1<br />

bzw.<br />

‖r‖ 2 =<br />

m∑<br />

|r k | 2 falls r ∈ C m (7.19)<br />

k=1<br />

minimal wird. Die entsprechende Lösung x heisst die Lösung im<br />

Sinne der kleinsten Quadrate [least squares solution] des überbestimmten<br />

Systems Ax = y.<br />

Wir nehmen an, dass die Kolonnen von A linear unabhängig sind,<br />

also ker A = {o} gilt und A H A nach Lemma 7.3 regulär ist. Auf<br />

Grund von Satz 7.6 wissen wir, dass ‖r‖ minimal ist, wenn gilt<br />

Ax = P A y, d.h. Ax = A(A H A) −1 A H y .<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 7-5

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