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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 10 — Anwendungen EW-Zerlegung <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Ist A singulär (aber nicht die Nullmatrix), wird κ 2 (A) = ∞. Ist A<br />

fast singulär, ist κ 2 (A) gross, das heisst A ist schlecht konditioniert.<br />

Beispiel 10.6: Wir betrachten wieder die bereits mehrmals verwendete<br />

Matrix aus (9.9),<br />

⎛<br />

−7 2<br />

⎞<br />

−6<br />

A = ⎝ 12 −2 12 ⎠ ,<br />

12 −3 11<br />

die das Spektrum σ(A) = {1, 2, −1} hat. Der grösste Betrag eines Eigenwertes<br />

ist hier also 2, der kleinste 1, und der Quotient aus grösstem<br />

und kleinstem Eigenwertbetrag ist damit bloss 2. Aber da A nicht symmetrisch<br />

ist, sind diese Zahlen nicht relevant für Spektralnorm und Konditionszahl,<br />

denn man muss die Eigenwerte von A T A betrachten, beziehungsweise<br />

deren Quadratwurzel.<br />

hat das Spektrum<br />

Es ergibt sich<br />

⎛<br />

A T A = ⎝<br />

337 −74 318<br />

−74 17 −69<br />

318 −69 301<br />

σ(A T A) = {0.0044.., 1.4063.., 653.5893..} .<br />

‖A‖ 2 = √ 653.5893.. = 25.5654.. , ‖A −1 ‖ 2 = 1/ √ 0.0044.. = 15.1587..<br />

und<br />

√<br />

λ3<br />

κ 2 (A) = = √ 150186.5876.. = 387.5391.. .<br />

λ 1<br />

Die Norm einer Matrix kann also viel grösser sein als der grösste Eigenwert<br />

und die Kondition kann viel grösser sein als der grösste Quotient<br />

der Eigenwerte.<br />

<br />

Beispiel 10.7: Sehr bekannte Beipiele liefern auch die sogenannten<br />

Hilbert-Matrizen [Hilbert matrices]<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 1<br />

1<br />

1<br />

2 3<br />

. . .<br />

n<br />

1 1 1<br />

1<br />

2 3 4<br />

. . .<br />

n+1<br />

1 1 1<br />

1<br />

H n :≡<br />

3 4 5<br />

. . . n+2<br />

(10.88)<br />

⎜<br />

. ⎝ . . . .. .<br />

⎟<br />

⎠<br />

1 1 1<br />

1<br />

n n+1 n+2<br />

. . .<br />

2n−1<br />

Es sind Hankel–Matrizen, das heisst h ij hängt nur von der Summe i + j<br />

ab (vgl. Abschnitt 2.9). Hankel–Matrizen sind notorisch für ihre schlechte<br />

Kondition, und die Hilbert–Matrizen ganz besonders. Es ist zum Beispiel<br />

⎞<br />

⎠<br />

‖H 5 ‖ 2 = 1.5671 ,<br />

‖H −1<br />

5 ‖ 2 = 304142.8416.. ,<br />

κ 2 (H 5 ) = 476607.2502.. , .<br />

<br />

LA-Skript 10-18 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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