21.06.2014 Aufrufe

Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 2 — Matrizen und Vektoren im R n und C n<br />

Beispiel 2.25: Die Einheitsmatrix I n ist natürlich invertierbar und<br />

ist ihre eigene Inverse, denn I n I n = I n = I n I n .<br />

<br />

Satz 2.16 Ist A invertierbar, so ist die Inverse eindeutig bestimmt.<br />

Beweis:<br />

Angenommen X und Y sind Inverse von A, dann ist<br />

X = X I = X(AY) = (XA)Y = I Y = Y .<br />

Man kann die Bedingung für die Inverse effektiv abschwächen: Es<br />

genügt, dass A X = I oder X A = I gilt, dann folgt die andere<br />

Beziehung automatisch. Dies ist enthalten in<br />

Satz 2.17 Die folgenden Aussagen über eine n×n–Matrix A sind<br />

äquivalent:<br />

i) A ist invertierbar.<br />

ii) Es gibt eine n × n–Matrix X mit AX = I n .<br />

iii) Es gibt genau eine n × n–Matrix X mit AX = I n .<br />

iv) A ist regulär, d.h. Rang A = n.<br />

Beweis:<br />

Wir zeigen, dass (i) =⇒ (ii) =⇒ (iv) =⇒ (iii) =⇒ (i).<br />

Wir nehmen also an, A sei invertierbar, d.h. (i) gelte. Dann ist (ii) mit<br />

X = A −1 erfüllt. Hieraus folgt anderseits, dass das Gleichungssystem<br />

Ax = b für jedes b die Lösung x :≡ Xb hat, denn nach dem Assoziativgesetz<br />

der Matrizen-Multiplikation gilt<br />

Ax = A(Xb) = (AX)b = I n b = b .<br />

Nach Korollar 1.7 folgt, dass es für jedes b genau eine Lösung gibt und<br />

dass Rang A = n ist, also (iv) gilt.<br />

Bezeichnet e j wieder die j-te Kolonne von I n , so haben dann umgekehrt<br />

die Systeme Ax = e j (j = 1, . . . , n) alle genau eine Lösung, was bedeutet,<br />

dass AX = I n eine eindeutige Lösung X hat. Aus AX = I n ergibt<br />

sich weiter<br />

A(X + XA − I n ) = AX + A(XA) − AI n<br />

= I n + (AX)A − A<br />

= I n + A − A<br />

= I n .<br />

Da X die einzige Lösung von AX = I n ist, folgt, dass X + XA − I n = X<br />

ist, also auch XA = I n gilt, d.h. X ist die Inverse von A. Es gilt somit<br />

(i).<br />

Die Eigenschaften “regulär” und “invertierbar” sind also äquivalent,<br />

und man käme deshalb mit einer der zwei Bezeichnungen aus. Meist<br />

bevorzugt man die Bezeichung regulär.<br />

Als nächstes stellen wir Eigenschaften der Inversen zusammen.<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 2-27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!