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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 1 — <strong>Lineare</strong> Gleichungssysteme<br />

bedingungen immer erfüllt.<br />

Der erste Teil von Satz 1.1 ist im Falle b = o trivial, und der zweite<br />

Teil kann so umformuliert werden:<br />

Korollar 1.5 Ein homogenes Gleichungssystem hat genau dann<br />

nichttriviale Lösungen, wenn r < n ist. Falls letzteres zutrifft, gibt<br />

es eine (n − r)–parametrige Lösungsschar.<br />

Insbesondere hat ein homogenes System mit m < n, d.h. mit mehr<br />

Unbekannten als Gleichungen, stets eine mindestens (n−m)–parametrige<br />

Schar nichttrivialer Lösungen.<br />

Aus den Teilen (ii) und (iii) von Korollar 1.3 können wir weiter folgern,<br />

dass ein Zusammenhang besteht zwischen der Lösungsmenge<br />

eines inhomogenen linearen n × n Gleichungsystems und jener des<br />

zugehörigen homogenen Systems, das dieselbe Koeffizientenmatrix<br />

besitzt:<br />

Korollar 1.6 Ein quadratisches lineares Gleichungssystem (mit<br />

m = n) ist genau dann für beliebige rechte Seiten lösbar, wenn das<br />

zugehörige homogene System nur die triviale Lösung besitzt.<br />

Beweis: Beide Bedingungen sind äquivalent zu r = n = m.<br />

Fassen wir zum Schluss noch einige Fakten über quadratische lineare<br />

Systeme zusammen:<br />

Korollar 1.7 Für ein quadratisches lineares Gleichungssystem<br />

Ax = b von n Gleichungen in n Unbekannten gelten entweder<br />

die vier äquivalenten Aussagen<br />

(i) r :≡ Rang A = n (d.h. A ist regulär),<br />

(ii) für jedes b gibt es (mindestens) eine Lösung,<br />

(iii) für jedes b gibt es genau eine Lösung,<br />

(iv) das entsprechende homogene System hat nur die triviale<br />

Lösung,<br />

oder es gelten die fünf ebenfalls äquivalenten Aussagen<br />

(v) r :≡ Rang A < n (d.h. A ist singulär),<br />

(vi) für gewisse b gibt es keine Lösung,<br />

(vii) für kein b gibt es eine eindeutige Lösung,<br />

(viii) für gewisse b gibt es unendlich viele Lösungen,<br />

(ix) das entsprechende homogene System hat nichttriviale<br />

Lösungen.<br />

Wir werden in Kapitel 3 auf die Gauss-Elimination zurückkommen<br />

und sie neu interpretieren als Matrixzerlegung.<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 1-19

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