Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Kapitel 2 — Matrizen und Vektoren im R n und C n<br />
‖x‖ 2 = 9, ‖y‖ 2 = 289, 〈x, y〉 = 38. Also lautet die quadrierte Schwarzsche<br />
Ungleichung hier 1444 = 38 2 ≤ 9 · 289 = 2601 und die Schwarzsche<br />
Ungleichung selbst ist 38 ≤ 3 · 17 = 51.<br />
<br />
Grundlegende Eigenschaften der Norm sind die folgenden:<br />
Satz 2.12 Für die 2–Norm (2.49) im E n gilt:<br />
(N1) Sie ist positiv definit:<br />
‖x‖ ≥ 0 für alle x ∈ E n ,<br />
‖x‖ = 0 =⇒ x = o .<br />
(N2) Sie ist dem Betrage nach homogen:<br />
‖α x‖ = |α| ‖x‖ für alle x ∈ E n , α ∈ E .<br />
(N3) Die Dreiecksungleichung [triangle inequality] gilt:<br />
‖x ± y‖ ≤ ‖x‖ + ‖y‖ für alle x, y ∈ E n .<br />
Beweis: (N1) und (N2) folgen leicht aus den entsprechenden Eigenschaften<br />
des Skalarproduktes. Um (N3) zu beweisen, schätzen wir in<br />
‖x ± y‖ 2 = 〈x ± y, x ± y〉 = 〈x, x〉 ± 2 〈x, y〉 + 〈y, y〉<br />
den gemischten Term 〈x, y〉 mittels der Schwarzschen Ungleichung (2.52)<br />
ab durch 2 ‖x‖ ‖y‖<br />
‖x ± y‖ 2 ≤ ‖x‖ 2 + 2 ‖x‖ ‖y‖ + ‖y‖ 2<br />
= ( ‖x‖ + ‖y‖ ) 2 .<br />
Schreibt man im Zähler der Formel (2.45) für cos ϕ die Quadrate<br />
der Normen als Skalarprodukte und wendet man die Rechenregeln<br />
aus Satz 2.9 an, so kann man nun allgemein im R n und C n diesen<br />
Zähler durch ein einziges Skalarprodukt ausdrücken (wie wir das in<br />
(2.46) im Spezialfall des R 2 gemacht haben):<br />
‖x‖ 2 + ‖y‖ 2 − ‖y − x‖ 2<br />
= ‖x‖ 2 + ‖y‖ 2 − 〈y − x, y − x〉<br />
= ‖x‖ 2 + ‖y‖ 2 − 〈y, y〉 + 〈y, x〉 + 〈x, y〉 − 〈x, x〉<br />
= 2 Re 〈x, y〉 .<br />
Also ist<br />
ϕ = arccos<br />
Re 〈x, y〉<br />
‖x‖‖y‖ . (2.56)<br />
Im reellen Fall entfällt natürlich der Realteil:<br />
ϕ = arccos<br />
〈x, y〉<br />
‖x‖‖y‖ . (2.57)<br />
c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 2-21