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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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Kapitel 5 — <strong>Lineare</strong> Abbildungen <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Wie wir bereits in Beispiel 5.6 betont haben, ist auch im A mit<br />

dem Gleichungssystem Ax = b verknüpft. Zusammengefasst gilt:<br />

Satz 5.11 Fasst man die Matrix A als lineare Abbildung auf, so<br />

ist das Bild von A gleich dem Kolonnenraum oder Wertebereich<br />

von A, und der Kern von A ist gleich dem Nullraum von A:<br />

im A = R(A) , ker A = N (A) . (5.33)<br />

Das Gleichungssystem Ax = b ist genau dann lösbar, wenn b im<br />

Kolonnenraum von A liegt. Eine allfällige Lösung ist genau dann<br />

eindeutig, wenn N (A) = {o} ist, das heisst das homogene System<br />

nur die triviale Lösung hat.<br />

Die Lösungsmenge L 0 von Ax = o haben wir bereits in Kapitel 1<br />

studiert, siehe insbesondere Korollar 1.5. Im homogenen Fall gilt<br />

im Endschema des Gauss-Algortihmus c 1 = · · · = c m = 0, das<br />

heisst die Verträglichkeitsbedingungen sind immer erfüllt, und die<br />

allgemeine Lösung hat n − r frei wählbare Parameter. Nehmen wir<br />

der Einfachheit halber an, dass die ersten r Variablen x 1 , . . . , x r<br />

gerade die Pivotvariablen sind, d.h. dass A auf eine Matrix R mit<br />

der speziellen Zeilenstufenform<br />

⎛<br />

⎞<br />

r 11 ∗ ∗ · · · · · · · · · ∗<br />

0 r 22 ∗ · · · · · · · · · ∗<br />

. . . .<br />

. . .<br />

.<br />

R :≡<br />

.<br />

.. . r rr ∗ · · · ∗<br />

← r (5.34)<br />

0 · · · · · · 0 0 · · · 0<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝ .<br />

. . . ⎠<br />

0 · · · · · · 0 0 · · · 0<br />

↑<br />

r + 1<br />

reduziert worden ist. (Dies ist stets durch nachträgliches Umnummerieren<br />

der Variablen erreichbar.) Dann sind also x r+1 , . . . , x n frei<br />

wählbar. Wählen wir für irgend ein l ∈ {1, . . . , n − r}<br />

x (l)<br />

k<br />

:=<br />

{ 1 falls k = r + l ,<br />

0 falls r < k < r + l or r + l < k ≤ n ,<br />

und bestimmen wir weiter die Komponenten x (l)<br />

r , x (l)<br />

r−1, . . . , x (l)<br />

1<br />

durch Rückwärtseinsetzen, so erhalten wir einen Lösungvektor x l .<br />

Die so bestimmten n − r Lösungen x 1 , . . . , x n−r haben die Form<br />

⎛<br />

x 1 =<br />

⎜<br />

⎝<br />

∗.<br />

∗<br />

1<br />

0.<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

← r + 1 , x 2 =<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎠<br />

⎝<br />

∗.<br />

∗<br />

0<br />

1.<br />

0<br />

⎞<br />

, . . . , x n−r =<br />

⎟<br />

⎜<br />

⎠<br />

⎝<br />

↑<br />

n<br />

⎛<br />

∗.<br />

∗<br />

0<br />

0.<br />

1<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(5.35)<br />

LA-Skript 5-12 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht

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