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Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich

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<strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />

Kapitel 9 — Eigenwerte und Eigenvektoren<br />

In diesem Falle gibt es also zu F eine extrem einfache Abbildungsmatrix,<br />

ähnlich wie das allgemein gilt für eine lineare Abbildung<br />

F : V → W zwischen zwei verschiedenen Räumen, wo man in<br />

beiden die Basis frei wählen kann, vgl. Satz 5.20, wo die Diagonalelemente<br />

sogar alle 0 oder 1 sind. Aber während man dort im<br />

wesentlichen nur Basen von Kern und Bild bestimmen muss, sowie<br />

die Urbilder der letzteren, ist hier die Bestimmung einer Basis aus<br />

Eigenvektoren eine rechnerisch sehr aufwendige Aufgabe, die man<br />

zudem im allgemeinen nur approximativ lösen kann, falls n > 3.<br />

Bereits in Lemma 9.1 haben wir gesehen, dass man sich für die Bestimmung<br />

der Eigenwerte und Eigenvektoren einer linearen Selbstabbildung<br />

F auf die Bestimmung der Eigenwerte und Eigenvektoren<br />

einer zugehörigen Abbildungsmatrix A beschränken kann.<br />

Für Matrizen gilt die folgende Neuformulierung von Lemma 9.8:<br />

Satz 9.9 Zu einer Matrix A ∈ E n×n gibt es genau dann eine<br />

ähnliche Diagonalmatrix Λ, wenn es eine Eigenbasis von A gibt.<br />

Für die reguläre Matrix<br />

V :≡ ( )<br />

v 1 . . . v n<br />

mit dieser Eigenbasis als Kolonnen gilt dann<br />

A V = V Λ , d.h. A = V Λ V −1 . (9.22)<br />

Gibt es umgekehrt eine reguläre Matrix V ∈ E n×n und eine Diagonalmatrix<br />

Λ ∈ E n×n , so dass (9.22) gilt, so sind die Diagonalelemente<br />

von Λ Eigenwerte von A und die Kolonnen von V<br />

entsprechende Eigenvektoren, die eine Eigenbasis bilden.<br />

Beweis: Der erste Teil des Satzes ist ein Spezialfall von Lemma 9.8.<br />

Setzen wir eine Basis aus Eigenvektoren voraus, so dass<br />

A v k = v k λ k (k = 1, . . . , n) (9.23)<br />

gilt, ist klar, dass man diese n Gleichungen zur Matrix-Gleichung (9.22)<br />

zusammenfassen kann, wobei V linear unabhängige Kolonnen hat, also<br />

regulär ist. Dieser Schluss lässt sich auch umkehren.<br />

Definition: A = V Λ V −1 heisst Spektralzerlegung [spectral<br />

decomposition] oder Eigenwertzerlegung [eigenvalue decomposition]<br />

von A.<br />

Eine Matrix A, zu der es eine Spektralzerlegung A = V Λ V −1<br />

mit diagonalem Λ gibt, heisst diagonalisierbar [diagonalizable].<br />

<br />

Eine diagonalisierbare n × n–Matrix lässt sich auf Grund der Spektralzerlegung<br />

(9.22) als Summe von n Rang-1–Matrizen schreiben.<br />

Genauer gilt:<br />

c○M.H. Gutknecht 30. September 2007 LA-Skript 9-11

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