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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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1 Zusammenfassung<br />

Die RNA-Interferenz (RNAi) ist ein hoch spezischer posttranskriptioneller Mechanismus zur<br />

Genregulation, <strong>der</strong> in allen höheren Organismen bis hin zum Menschen vorkommt. Dabei<br />

kommt es durch den Ribonukleoproteinkomplex RNA-induced silencing complex (RISC) zur<br />

sequenzabhängigen <strong>Erkennung</strong> und Bindung einer target mRNA, <strong>der</strong>en Translation daraufhin<br />

durch eine endonukleolytische Spaltung o<strong>der</strong> durch sterische Blockade verhin<strong>der</strong>t wird. Die<br />

Schlüsselkomponente des humanen RISC stellt das Argonaute2 Protein (hAgo2) dar, welches<br />

mit <strong>der</strong> Nukleinsäurekomponente, einer guide RNA, assoziiert ist. Es setzt sich aus <strong>der</strong> N-<br />

terminalen, Mid, PAZ und PIWI Domäne zusammen. Die Fähigkeit, beliebige guide RNAs<br />

zu binden, macht hAgo2 zum molekularen Universalwerkzeug <strong>der</strong> Zelle. Diese Dissertation<br />

beschäftigt sich mit <strong>der</strong> biochemischen und kinetischen <strong>Charakterisierung</strong> von rekombinantem<br />

hAgo2 durch in vitro Studien.<br />

Zunächst wurden für die Gewinnung ausreichen<strong>der</strong> Mengen an enzymatisch aktivem, rekombinantem<br />

hAgo2 teilweise parallel fünf verschiedene Expressions- und Reinigungssysteme<br />

entworfen und getestet. Die zentralen Probleme stellten die schlechte Löslichkeit sowie die teilweise<br />

unvollständige Translation <strong>der</strong> Fusionsproteine dar. Dennoch gelang u. a. die Gewinnung<br />

von hAgo2 mit einer N-terminalen GST-Markierung unter nicht-denaturierenden Bedingungen<br />

im Milligramm-Maÿstab mit hoher enzymatischer Aktivität. Alle hAgo2-Konstrukte wiesen<br />

die typische sequenzspezische target RNA-Spaltung auf, wobei ein C-terminal modiziertes<br />

Konstrukt einen drastisch vermin<strong>der</strong>ten Umsatz zeigte. Dies lässt sich auf eine gestörte Proteinfaltung<br />

zurückführen und unterstreicht die ähnliche Domänenstruktur prokaryonter und<br />

eukaryonter Ago Proteine. Weiterhin konnten Erkenntnisse über das Mg 2+ -Optimum sowie<br />

das Oligomerisierungsverhalten von hAgo2 gewonnen werden. Es wurde eine Aggregationstendenz<br />

festgestellt, die temperaturinduzierbar ist. Diese kann durch Zugabe von RNA fast<br />

vollständig inhibiert werden.<br />

Die Dissertation beschäftigte sich zentral mit <strong>der</strong> biochemischen und kinetischen <strong>Charakterisierung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> target RNA Spaltung durch hAgo2. Es gelang die Unterglie<strong>der</strong>ung<br />

des Gesamtprozesses in vier Teilschritte (Beladung von hAgo2 mit <strong>siRNA</strong>, <strong>Erkennung</strong><br />

und Bindung <strong>der</strong> target RNA, ihre Spaltung und die Freisetzung <strong>der</strong> Spaltprodukte) sowie <strong>der</strong>en<br />

individuelle experimentelle Untersuchung. Zunächst wurde die Beladung von hAgo2 analysiert.<br />

Zu diesem Zweck konnte ein uoreszenzbasiertes System entwickelt werden, mit dessen<br />

Hilfe die Bindungsreaktion von hAgo2 mit einzelsträngiger und doppelsträngiger <strong>siRNA</strong> unter<br />

steady state und pre-steady state Bedingungen untersucht wurde. Es konnte erstmalig gezeigt<br />

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