Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
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5 Ergebnisse<br />
guide RNA target RNA k 1, obs k 2 k 3<br />
System<br />
(s -1 ) (s -1 ) (s -1 )<br />
P-as2B-FAM s2B-BHQ 17,0 0,0111 0,0034 siehe Abbildung 5.31 A<br />
P-s2B as2B-FAM 32,5 0,0110 0,0030 siehe Abbildung 5.31 B<br />
P-as2B-FAM s2B 34,3 0,0112 0,0025 siehe Abbildung 5.31 C<br />
Tabelle 5.3: Zusammenfassung <strong>der</strong> Ratenkonstanten <strong>der</strong> Assoziationsreaktion von binärem GSThAgo2/guide<br />
RNA-Komplex und target RNA mit drei unabhängigen experimentellen Ansätzen.<br />
Um zu überprüfen, ob die Assoziation des ternären Komplexes auf <strong>der</strong> Komplementarität<br />
von guide und target RNA beruht, wurde eine Kontrollmessung durchgeführt, bei <strong>der</strong> 600 nM<br />
GST-hAgo2 in einem Fall mit <strong>der</strong> guide RNA P-s2B, im an<strong>der</strong>en Fall mit P-asGL3 für 15 min<br />
bei 25 ◦ C präinkubiert wurde, bevor die binären Komplexe rasch mit <strong>der</strong> nur zu P-s2B komplementären<br />
target RNA as2B-FAM gemischt wurde. Bei Komplementarität bei<strong>der</strong> Nukleinsäuren<br />
konnte <strong>der</strong> bereits beschriebene Verlauf <strong>der</strong> Bindungskurve beobachtet werden. Im Fall <strong>der</strong><br />
nicht-komplementären Stränge trat die erste schnelle Phase auf, wohingegen die Phasen zwei<br />
und drei nicht zu beobachten waren (siehe Abbildung 5.34 A und B). Die Ratenkonstante<br />
<strong>der</strong> schnellen Phase bei nicht-komplementärer guide und target RNA beträgt 24,0 (± 8,9) s -1 .<br />
Dieses Ergebnis stellt einen weiteren Beleg dafür dar, dass es sich bei <strong>der</strong> ersten schnellen Phase<br />
bei <strong>der</strong> Assoziation ternärer Komplexe um die Bildung von Kollisionskomplexen handelt.<br />
Die Phasen zwei und drei erfor<strong>der</strong>n demnach die Watson-Crick-Basenpaarung von guide und<br />
target RNA und laufen vermutlich sequentiell ab.<br />
Als weitere Kontrolle wurde die Assoziation von guide und target RNA in Abwesenheit<br />
von GST-hAgo2 untersucht. Dafür wurden je 20 nM P-s2B und as2B-FAM rasch miteinan<strong>der</strong><br />
gemischt und die Än<strong>der</strong>ung des Fluoreszenzsignals aufgezeichnet. Die Auswertung <strong>der</strong><br />
experimentellen Daten mit einer dreifach exponentiellen Gleichung ergab kein sinnvolles Ergebnis.<br />
Die Auswertung anhand einer zweifach exponentiellen Gleichung zeigte, dass es sich<br />
bei <strong>der</strong> hAgo2-unabhängigen Hybridisierung von P-s2B und as2B-FAM um einen zweiphasigen<br />
Prozess handelt. Es ergaben sich k 1, obs = 17,3 (± 5,2) s -1 und k 2 = 0,0056 (± 0,00001) s -1<br />
als Ratenkonstanten. Bei <strong>der</strong> ersten Phase handelt es sich vermutlich um die Kollision <strong>der</strong><br />
beiden Stränge, da k 1, obs <strong>der</strong> proteinunabhängigen Hybridisierung vergleichbar ist mit <strong>der</strong><br />
GST-hAgo2-<strong>vermittelten</strong> Bindung <strong>der</strong> target RNA durch den binären Komplex. Die zweite in<br />
diesem Kontrollexperiment beobachtete Phase repräsentiert vermutlich die Bildung <strong>der</strong> Doppelhelix.<br />
Ihre Ratenkonstante ist etwa um den Faktor 2 langsamer als diejenige <strong>der</strong> zweiten<br />
Phase <strong>der</strong> protein<strong>vermittelten</strong> target RNA-Bindung. Dies könnte bedeuten, dass es sich bei<br />
dieser zweiten Phase um die Bildung von Watson-Crick-Basenpaaren im seed Bereich handelt.<br />
Da die dritte Phase in Abwesenheit von GST-hAgo2 nicht zu beobachten ist, scheint diese<br />
einer konformationellen Än<strong>der</strong>ung des Proteins zuzuordnen zu sein.<br />
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