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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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5.9 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> target RNA-Spaltung durch hAgo2<br />

5.9.4 Untersuchungen zur Bestimmung <strong>der</strong> Ratenkonstante <strong>der</strong><br />

Phosphodiesterhydrolyse<br />

Laut dem Modell von Rana unterliegt <strong>der</strong> Teilprozess <strong>Erkennung</strong> und Bindung <strong>der</strong> target<br />

RNA Spaltung Freisetzung <strong>der</strong> Produkte kinetischer Kontrolle (siehe Abbildung 2.9 B)<br />

[22]. Vermutlich stellt die Freisetzung <strong>der</strong> Spaltprodukte hierbei den limitierenden Faktor dar<br />

[63]. Dies impliziert, dass durch die Gesamtreaktion nicht die Geschwindigkeitskonstante des<br />

katalytischen Schrittes, also <strong>der</strong> Phosphodiesterhydrolyse, ermittelt werden kann. Zu diesem<br />

Zweck muss ein experimentelles System entwickelt werden, dass die Assemblierung ternärer<br />

Komplexe ohne die gleichzeitige Spaltung <strong>der</strong> target RNA erlaubt. Dies war bereits im Rahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Charakterisierung</strong> <strong>der</strong> target RNA-Bindung durch den binären Komplex erfolgt (siehe<br />

Abschnitt 5.8.1). Weiterhin muss die Spaltung <strong>der</strong> target RNA zu einem beliebigen Zeitpunkt<br />

induzierbar sein. Geeignete Bedingungen wurden im Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung zur Mg 2+ -<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Spaltungsreaktion ermittelt (siehe Abschnitt 5.5.4). Die letzte Anfor<strong>der</strong>ung<br />

an das experimentelle System besteht darin, multiplen Umsatz zu unterbinden. Dies kann<br />

durch die Verwendung einer kompetierenden RNA erfolgen, die zu Beginn <strong>der</strong> Spaltungsreaktion<br />

in groÿem Überschuss zugesetzt wird und binäre Komplexe absättigen kann. Es wurde<br />

ein etwa 150 nt langer Poly-A-Strang eingesetzt, <strong>der</strong> im 500-fachen Überschuss zum binären<br />

Komplex vorlag. Dadurch konnten sowohl nicht aktive binäre Komplexe als auch freies Protein<br />

abgesättigt werden. Abbildung 5.39 gibt einen Überblick über den experimentellen Aufbau.<br />

In einem ersten Experiment konnte bestätigt werden, dass <strong>der</strong> gröÿte Anteil <strong>der</strong> beobachtbaren<br />

target RNA-Spaltung auf multiple turnover zurückzuführen ist und dieser durch den<br />

hAgo2<br />

guide RNA<br />

hAgo2<br />

ternärer Komplex<br />

hAgo2<br />

hAgo2<br />

0,5 mM Mg 2+ ternärer Komplex<br />

hAgo2<br />

hAgo2<br />

target RNA<br />

hAgo2<br />

hAgo2<br />

Kompetitor im<br />

Überschuss<br />

hAgo2<br />

Abbildung 5.39: Schema des experimentellen Aufbaus zur Untersuchung des katalytischen Schrittes<br />

<strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> target RNA-Spaltung durch hAgo2. Zunächst erfolgt die Assemblierung<br />

von hAgo2, guide und target RNA. Da die Konzentration <strong>der</strong> target RNA geringer als diejenige von<br />

Protein und guide RNA ist, entstehen neben ternären auch binäre Komplexe ohne gebundene target<br />

RNA. Zum Start <strong>der</strong> Phosphodiesterhydrolyse wird dem Ansatz 0,5 mM MgCl 2 zugesetzt. Gleichzeitig<br />

erfolgt die Zugabe eines groÿen Überschusses kompetieren<strong>der</strong> RNA, die binäre Komplexe absättigt.<br />

Dadurch wird multipler Umsatz verhin<strong>der</strong>t.<br />

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