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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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6 Diskussion<br />

Dies unterstreicht zum Einen eine mögliche Erleichterung <strong>der</strong> target RNA-Bindung nach dem<br />

Arrangement des seed Bereiches im binären Komplex. Zum An<strong>der</strong>en war diese Diskrepanz<br />

mit dem hier verwendeten GST-hAgo2 nicht zu beobachten. Dies deutet darauf hin, dass die<br />

Wechselwirkungen <strong>der</strong> guide RNA im N-terminalen Bereich von hAgo2, also vor allem mit<br />

<strong>der</strong> PAZ Domäne, einen hemmenden Einuss auf die Bindung <strong>der</strong> target RNA haben könnte.<br />

Es wäre denkbar, dass eine vollständige target RNA-Bindung nur dann erfolgen kann, wenn<br />

das 3'-Ende des guide Stranges aus <strong>der</strong> PAZ Domäne entlassen wird und in voller Länge für<br />

RNA/RNA-Wechselwirkungen zur Verfügung steht [120, 153].<br />

Die Assemblierung ternärer Komplexe umfasst drei Phasen<br />

Die transientenkinetische Analyse enthüllte die Existenz von drei unterscheidbaren Phasen<br />

während <strong>der</strong> Assoziation und Dissoziation ternärer Komplexe (siehe Abschnitt 5.8.3). Die<br />

Assoziationsratenkonstante des ersten Bindungsschrittes ist abhängig von <strong>der</strong> Konzentration<br />

<strong>der</strong> binären Komplexe und tritt auch bei Verwendung einer nicht-komplementären target RNA<br />

auf, was für den zweiten und dritten Bindungsschritt nicht gilt. Sie stellt daher mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit die diusionskontrollierte Bildung initialer Kollisionskomplexe dar.<br />

Die zweite und dritte Phase sind nicht von <strong>der</strong> Proteinkonzentration abhängig. Deshalb<br />

wird angenommen, dass sie konformationelle Umlagerungen des Komplexes beschreiben, die<br />

während <strong>der</strong> Bildung katalytisch kompetenter ternärer Komplexe ablaufen.<br />

Bei <strong>der</strong> Bindung einer target RNA durch einen binären T. thermophilus Ago/guide DNA-<br />

Komplex kommt es zur partiellen Önung <strong>der</strong> basischen Bindungsfurche, um die nötige Breite<br />

für die Assoziation mit einem Nukleinsäurehybrid zu schaen. Dies wird durch eine Verschiebung<br />

des die N-terminale und PAZ Domäne enthaltenden Lappens erreicht (siehe Abbildung<br />

2.8 C) [119, 153]. Nach <strong>der</strong> Bildung eines initialen Kollisionskomplexes schlieÿt sich die Paarung<br />

des seed Bereiches an (siehe Abbildung 2.8 D) [255, 259]. Die Basenpaarung erfolgt über<br />

maximal zehn Nukleotide und das 3'-Ende des guide Stranges bleibt in <strong>der</strong> PAZ Domäne verankert.<br />

Dies stabilisiert den ternären Komplex [200]. Dieser Schritt <strong>der</strong> target RNA-<strong>Erkennung</strong><br />

entspricht mutmaÿlich <strong>der</strong> zweiten Phase bei Assoziations- und Dissoziationsreaktion. Sie ist<br />

auch in Abwesenheit von GST-hAgo2 bei <strong>der</strong> Hybridbildung von guide und target RNA beobachtbar,<br />

während die dritte, langsamste Phase ohne das Protein nicht auftritt.<br />

Bevor es über den seed Bereich hinaus zu weiteren Basenpaarungen kommen kann, muss<br />

das 3'-Ende des guide Stranges aus <strong>der</strong> PAZ Domäne entlassen werden (siehe Abbildung<br />

2.8 D), was einer Art Schalterfunktion für den Wechsel zwischen aktivem und nicht aktivem<br />

hAgo2 gleichkommt [120, 153]. Die strukturellen Daten bestätigen somit das ursprünglich von<br />

Tomari und Zamore aufgestellte two state Modell [191]. Auch dieser Prozess ist mit einer<br />

konformationellen Umlagerung verbunden, die durch die dritte Phase repräsentiert werden<br />

könnte. Diese Annahme wird durch die Tatsache untermauert, dass die dritte Phase bei <strong>der</strong><br />

Dissoziation des binären Komplexes eine sehr ähnliche Ratenkonstante aufweist wie die dritte<br />

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