30.08.2014 Aufrufe

Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6.1 Untersuchung <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> RNAi mit Hilfe von rekombinanten Komponenten<br />

pression, Reinigung und Handhabung beobachtet werden. Dennoch gelang die Isolierung von<br />

rekombinantem hAgo2 nach Expression in E. coli Zellen mit sehr hoher Ausbeute und groÿer<br />

enzymatischer Aktivität. Diese ist eine wichtige Voraussetzung für Studien, bei denen geringe<br />

Unterschiede beobachtet werden. Beispielsweise war es bislang nicht möglich, rekombinantes<br />

hAgo2 mit einer doppelsträngigen <strong>siRNA</strong> zu programmieren und im Anschluss die Spaltung einer<br />

target RNA zu beobachten [35, 199]. In <strong>der</strong> Studie von Liu et al. konnte bei vergleichenden<br />

Analysen <strong>der</strong> target RNA-Spaltung nach Programmierung mit einzel- bzw. doppelsträngiger<br />

<strong>siRNA</strong> im Falle einer guide RNA ein Umsatz von schätzungsweise unter 10 % erzielt werden.<br />

Deshalb steht zu vermuten, dass nach Programmierung mit einem Doppelstrang <strong>der</strong> Umsatz<br />

für eine Detektion zu gering war [35]. Das in dieser Arbeit gewonnene GST-hAgo2 weist einen<br />

maximalen Umsatz von über 90 % auf (siehe Abbildung 5.12 C und D) und stellt damit nach<br />

bisherigem Kenntnisstand das bislang aktivste rekombinante hAgo2 dar.<br />

Während dieser Arbeit konnten Erkenntnisse zur Handhabung von hAgo2 gewonnen werden,<br />

die für die Interpretation <strong>der</strong> damit generierten Daten wichtig sind. Es zeigte sich, dass<br />

hAgo2 nur eingeschränkt lagerfähig ist. Zum Einen mussten häuge Frier-Tau-Zyklen vermieden<br />

werden, zum An<strong>der</strong>en nahm die Aktivität von GST-hAgo2 und NHA-hAgo2 während<br />

<strong>der</strong> Lagerung bei 20 ◦ C über mehrere Monate kontinuierlich ab, bis schlieÿlich nur noch ein<br />

maximaler target RNA-Umsatz von ca. 30 % beobachtet werden konnte. Deshalb wurden vergleichende<br />

Analysen unter den einzelnen Proteinpräparationen stets kurz nach ihrer Isolierung<br />

durchgeführt (siehe Abschnitt 5.5.2). Die Untersuchung des Einusses unterschiedlicher Faktoren<br />

fanden entwe<strong>der</strong> im selben Experiment o<strong>der</strong> stets mit frischen Aliquots hAgo2 statt.<br />

Trotz <strong>der</strong> beschriebenen Einschränkungen sind somit Studien über einen langen Zeitraum<br />

möglich. Dies ist nicht <strong>der</strong> Fall für bakteriell exprimiertes murines Ago2 (mAgo2), das von <strong>der</strong><br />

Arbeitsgruppe um Salvatore innerhalb von 24 36 h verwendet werden musste [257].<br />

Unabhängig von den Erfolgen bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung vorhandener Expressions- und<br />

Reinigungssysteme für rekombinantes hAgo2 bestehen auch für das hier verwendete hAgo2<br />

nach wie vor zwei Hauptprobleme. Es liegen neben vollständig translatiertem Protein eine<br />

Vielzahl kürzerer Versionen vor, wie dies bereits früher beschrieben wurde [255]. Diese konnten<br />

durch die gewählte Reinigungsstrategie nicht entfernt werden. Allerdings stellt im Fall von<br />

GST-hAgo2 das vollständig translatierte Protein das Hauptprodukt dar (siehe Abbildung<br />

5.10 B). Durch Western-Analysen konnte gezeigt werden, dass es sich bei den Proteinbanden<br />

mit höherer elektrophoretischer Mobilität um kürzere hAgo2-Versionen handelt, die am C-<br />

Terminus deletiert sind (siehe Abbildung 5.4 B und D). Die verwendeten Proteinpräparationen<br />

besitzen im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Studien einen ähnlichen Reinheitsgrad [62, 238, 255, 257].<br />

Das zweite Problem besteht in <strong>der</strong> Löslichkeit von hAgo2. Bereits bei <strong>der</strong> Reinigung von<br />

GST-hAgo2 lag ein Teil des Proteins in partiell aggregierter Form vor. Im Gegensatz zu NHAhAgo2<br />

sind allerdings keine störenden chemischen Substanzen für die Stabilisierung nötig. Bei<br />

NHA-hAgo2 ergab sich das Problem, dass <strong>der</strong> Einsatz in einem Experiment die Verdünnung<br />

167

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!