Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
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6.5 Modell <strong>der</strong> minimalen rekombinanten RNA-Interferenz<br />
lierung <strong>der</strong> Kinase [224] und bindet sie, wodurch ihre wachstumsregulierenden Eigenschaften<br />
beeinusst werden [224226]. TRBP stellt also einen negativen Regulator <strong>der</strong> PKR dar. Im<br />
Gegensatz dazu hat das zu 42 % sequenzidentische PACT aktivierenden Einuss [232, 233].<br />
Die Arbeitsgruppe um Lee zeigte, dass PACT ebenfalls eine Rolle bei <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong><br />
RNAi spielt und mit TRBP, hAgo2 und Dicer interagieren kann. Weiterhin gab diese Arbeit<br />
erste Hinweise darauf, dass sich PACT und TRBP nicht nur bei <strong>der</strong> Regulation <strong>der</strong> PKR,<br />
son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> RNA-Interferenz eventuell unterschiedlich verhalten könnten [148]. Diese<br />
Annahme ist konsistent mit den präliminären Ergebnissen dieser Arbeit. hPACT-His ist in <strong>der</strong><br />
Lage, während <strong>der</strong> Präinkubationsphase die doppelsträngige <strong>siRNA</strong> zu binden, übergibt sie<br />
jedoch scheinbar nicht an hAgo2, so dass es nicht ezient programmiert wird und deshalb ein<br />
vermin<strong>der</strong>ter target RNA-Umsatz beobachtet wird. Möglicherweise stellt hPACT also einen<br />
negativen Regulator von hAgo2 dar. An<strong>der</strong>erseits ist auch eine zelluläre Speicherfunktion denkbar,<br />
bei <strong>der</strong> hPACT mit <strong>siRNA</strong>s assoziiert und eventuell durch einen unbekannten Stimulus<br />
freisetzt, so dass sie in den RNAi Weg eingeschleust werden können.<br />
6.5 Modell <strong>der</strong> minimalen rekombinanten RNA-Interferenz<br />
Im Folgenden werden die in Kapitel 6 diskutierten Ergebnisse in einem schematischen Modell<br />
zusammengefasst, das die biologische Relevanz <strong>der</strong> gewonnenen Daten wi<strong>der</strong>spiegeln soll (siehe<br />
Abbildung 6.2). Auÿerdem sind die wesentlichen Erkenntnisse <strong>der</strong> minimalen rekombinanten<br />
RNAi übersichtlich und in kurzer Form erläutert.<br />
Beladung von hAgo2 Während des initialen Schrittes kollidiert das rekombinante hAgo2<br />
mit einer guide RNA, woraufhin es zunächst zur Verankerung ihres 5'-Endes in einer Bindetasche<br />
<strong>der</strong> Mid Domäne kommt. Die 5'-terminale Phosphatgruppe ist für diesen Schritt<br />
von groÿer Bedeutung. Anschlieÿend wird vermutlich das 3'-Ende <strong>der</strong> guide RNA in einer<br />
Bindetasche <strong>der</strong> PAZ Domäne gebunden. In einem alternativen Prozess kann an Stelle einer<br />
einzelsträngigen guide RNA auch eine doppelsträngige <strong>siRNA</strong> auf hAgo2 geladen werden, wie<br />
dies vermutlich innerhalb einer Zelle passiert. Die Bindungsreaktion verläuft analog zu <strong>der</strong>jenigen<br />
einer guide RNA. Jedoch muss im Unterschied <strong>der</strong> passenger Strang aus dem Komplex<br />
entlassen werden, um die <strong>Erkennung</strong> und Bindung einer target RNA zu ermöglichen. Wie dies<br />
vonstatten geht, ist bislang unbekannt. Die Beladung von hAgo2 mit doppelsträngiger <strong>siRNA</strong><br />
kann wahrscheinlich durch eine Präinkubation <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong> mit hTRBP assistiert werden, während<br />
hPACT inhibierend wirkt.<br />
<strong>Erkennung</strong> und Bindung von target RNA Nach <strong>der</strong> Bildung eines binären hAgo2/guide<br />
RNA-Komplexes ist dieser bereit für die <strong>Erkennung</strong> einer target RNA. Zunächst kommt es zur<br />
Bildung eines Kollisionskomplexes und anschlieÿend möglicherweise zu einer sequenzspezischen<br />
Interaktion zwischen guide und target RNA im seed Bereich. Im Anschluss kommt es zu<br />
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