Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
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5 Ergebnisse<br />
säuren und durch SYBR R○ Gold-Färbung nur Nukleinsäuren sichtbar gemacht werden. Mit<br />
Hilfe <strong>der</strong> entsprechenden Färbemethoden konnten nur von Proteinen verursachte Banden im<br />
SDS-Gel detektiert werden. Eine Nukleinsäurekontamination lag nicht vor.<br />
5.6.2 Überprüfung <strong>der</strong> Nukleinsäurebindung mittels<br />
Gelverzögerungs-Analysen<br />
Nach erfolgreicher Expression und Reinigung von hTRBP-His sollte überprüft werden, ob<br />
es seine intrinsische Aktivität besitzt, also zur Bindung an doppelsträngige RNA fähig ist.<br />
Zu diesem Zweck wurden Gelverzögerungs-Analysen mit doppel- bzw. einzelsträngiger <strong>siRNA</strong><br />
durchgeführt (siehe Abschnitt 4.4.4). Neben <strong>der</strong> qualitativen Aussage bietet diese Methode den<br />
Vorteil, dass sich eine apparente Dissoziationskonstante (K d, app ) bestimmen lässt. Sie diente<br />
als Richtwert für die spätere Messung des K d mittels Gleichgewichts-Fluoreszenzspektroskopie<br />
(siehe Abschnitt 5.11.1).<br />
Abbildung 5.18 A zeigt die konzentrationsabhängige Bildung verschiedener hTRBP-His/<br />
<strong>siRNA</strong>-Komplexe in Form von mehreren distinkten Banden sowie ein Fluoreszenzsignal in den<br />
Taschen des Gels. Es wurde bereits durch Gredell et al. gezeigt, dass hTRBP bei <strong>der</strong> Bindung<br />
des doppelsträngigen RNA-Substrates TAR sowie bei Bindung von <strong>siRNA</strong> in Gelverzögerungs-<br />
Analysen in verschiedenen oligomeren Zuständen vorliegt (vermutlich als Monomer, Dimer,<br />
Tetramer und in groÿen Komplexen) [237]. Das Fluoreszenzsignal in den Geltaschen deutet<br />
auf die Bildung von Komplexen hin, <strong>der</strong>en Gröÿe die Porenweite des Gels überschreitet und<br />
sie deshalb nicht quantitativ, son<strong>der</strong>n nur in Form eines Schmiers knapp unterhalb <strong>der</strong> Tasche<br />
einlaufen können. In einem alternativen Experiment wurde hTRBP-His vor <strong>der</strong> Inkubation<br />
mit Nukleinsäure für 1 h bei 20.000 × g o<strong>der</strong> 150.000 × g und 4 ◦ C zentrifugiert, um aggregiertes<br />
Protein zu sedimentieren. In beiden Fällen wurden die gleichen groÿen Komplexe in den<br />
Geltaschen beobachtet.<br />
Die Bindung doppelsträngiger <strong>siRNA</strong> durch hTRBP-His ist sättigbar, da das Substrat sich<br />
durch steigende Konzentrationen einer nichtmarkierten, kompetierenden <strong>siRNA</strong> aus einem<br />
Komplex mit hTRBP-His verdrängen lässt (siehe Abbildung 5.18 B). Einzelsträngige guide<br />
RNA wird durch hTRBP-His mit deutlich geringerer Anität gebunden als doppelsträngige<br />
<strong>siRNA</strong>. Es kommt nur zur Bildung weniger groÿer Komplexe, die zum Groÿteil nicht in das<br />
Gel einlaufen können (siehe Abbildung 5.18 C).<br />
In allen drei Experimenten fällt die bei zunehmen<strong>der</strong> Proteinkonzentration verstärkt auftretende<br />
Degradation <strong>der</strong> RNA auf. Sie wird auf die Nukleasekontamination in <strong>der</strong> hTRBP-<br />
His-Präparation zurückgeführt und lieÿ sich auch durch den Einsatz verschiedener RNase-<br />
Inhibitoren nicht vollständig verhin<strong>der</strong>n. Allerdings lässt die Tatsache, dass einzelsträngige<br />
RNA deutlich stärker abgebaut wird als doppelsträngige, den Schluss zu, dass die Bindung an<br />
hTRBP-His einen schützenden Einuss vor Degradation besitzt.<br />
Nach <strong>der</strong> Quantizierung des gebundenen RNA-Anteils und <strong>der</strong> Auftragung gegen die<br />
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