Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
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6.2 Stabilität von rekombinantem hAgo2 und hTRBP<br />
hAgo2 ist deshalb fraglich.<br />
6.2 Stabilität von rekombinantem hAgo2 und hTRBP<br />
In dieser Arbeit zeigte sich, dass die untersuchten RISC-Komponenten hAgo2 und hTRBP<br />
in vitro zur Bildung von Multimeren neigen. Für hAgo2 ist dieser Umstand in <strong>der</strong> Literatur<br />
bislang nicht ausführlich beschrieben. Für hTRBP konnte bereits gezeigt werden, dass die<br />
Bildung von oligomeren Strukturen von <strong>der</strong> Proteinkonzentration abhängt [204]. In jedem<br />
Fall wird die Frage nach einer biologischen Relevanz für die Tendenz zur Bildung von Protein-<br />
Protein-Wechselwirkungen aufgeworfen.<br />
Ein Hinweis auf die physiologische Rolle dieses in vitro beobachteten Phänomens liegt in<br />
<strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Proteine, mit denen hAgo2 und hTRBP wechselwirken. Für hAgo2 ist bislang<br />
u. a. die Wechselwirkung mit den an <strong>der</strong> RNAi beteiligten Proteinen Dicer, TRBP und PACT<br />
[79, 146148], den GW182-Paralogen TNRC6A und B [147, 149, 150], DCP1a und 2 [85],<br />
TTP [151], <strong>der</strong> Methyltransferase PRMT5 [147], dem Translationsinitiationsfaktor eIF4E sowie<br />
Rck/p54 [152] nachgewiesen. hTRBP kann neben hAgo2, PACT und Dicer [216, 217, 234]<br />
die PKR [262] und das mit dem Zytoskelett assoziierte Protein Merlin [263] binden. Auÿerdem<br />
wiesen Laraki et al. nach, dass TRBP und PACT Homodimere bilden [217]. Es ist davon<br />
auszugehen, dass sowohl hAgo2 als auch hTRBP weitere Interaktionspartner besitzen, <strong>der</strong>en<br />
Identität noch nicht bekannt ist. Diese Vielzahl an Wechselwirkungen deutet darauf hin, dass<br />
die Proteine in einem zellulären Signalnetzwerk eingebunden sind und ihre Funktion durch die<br />
Interaktion mit verschiedenen Faktoren individuell moduliert werden kann. Möglicherweise<br />
kommt einer Homodimerisierung von hAgo2 und hTRBP eine ähnliche Rolle zu.<br />
6.2.1 Der Oligomerisierungszustand von hAgo2 wird durch RNAs<br />
beeinusst<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde <strong>der</strong> Oligomerisierungszustand von NHA-hAgo2 in vitro untersucht<br />
(siehe Abschnitt 5.5.5). Dadurch konnten zum Einen Hinweise für die richtige Handhabung<br />
von hAgo2 und darüber hinaus mit Hilfe von Dynamischer Lichtstreuung Erkenntnisse<br />
über enzymatisch aktives hAgo2 gewonnen werden. Zuvor war durch Gröÿenausschlusschromatographie<br />
ermittelt worden, dass ein Teil von NHA-hAgo2 in Lösung als groÿe Komplexe<br />
vorliegt, die mindestens 10 13 Monomere umfassen. Zur Informationsgewinnung dienten<br />
zwei Messgröÿen. Im ersten Fall lieferten Regularisierungs-Histogramme Informationen über<br />
die Zusammensetzung <strong>der</strong> Lösung. Dadurch wurde die Anzahl verschiedener Populationen ermittelt<br />
und diese bezüglich ihrer hydrodynamischen Radien (R h ), ihrer Polydispersität und<br />
dem Anteil an <strong>der</strong> Gesamtmasse charakterisiert. Zum An<strong>der</strong>en wurde <strong>der</strong> durchschnittliche<br />
hydrodynamische Radius aller Populationen (R d ) für die Untersuchung von Einussfaktoren<br />
auf die Proteinlösung herangezogen.<br />
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