Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
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5 Ergebnisse<br />
In beiden Experimenten konnte ohne den Zusatz von MgCl 2 keine target RNA-Spaltung beobachtet<br />
werden. Bei <strong>der</strong> Präinkubation des Spaltungsansatzes ohne EDTA reichte die Zugabe<br />
von 1 mM MgCl 2 aus, um eine Spaltung zu induzieren. Bei höheren MgCl 2 -Konzentrationen<br />
war eine Abnahme <strong>der</strong> Aktivität zu verzeichnen (siehe Abbildung 5.14 A). Im Falle <strong>der</strong> Präinkubation<br />
des Spaltungsansatzes mit 1 mM EDTA reichte die Zugabe von äquimolaren Mengen<br />
MgCl 2 nicht aus, um die Spaltungsaktivität wie<strong>der</strong> herzustellen. Erst bei Konzentrationen,<br />
die das vorhandene EDTA im Ansatz vollständig sättigten und darüber hinaus noch für GSThAgo2<br />
zur Verfügung standen, trat ein Spaltprodukt mit <strong>der</strong> erwarteten Gröÿe auf (siehe Abbildung<br />
5.14 B). Auch in diesem Fall führte die weitere Erhöhung <strong>der</strong> MgCl 2 -Konzentration<br />
zu einer Inhibition <strong>der</strong> Spaltung.<br />
In einem weiteren Experiment wurde die optimale MgCl 2 -Konzentration ermittelt, indem<br />
ein Spaltungsansatz in 1 × Ago2-Bindungspuer für 10 min bei 37 ◦ C präinkubiert und die<br />
Spaltung durch Zugabe von 0 3 mM MgCl 2 induziert wurde. Für jede MgCl 2 -Konzentration<br />
wurde <strong>der</strong> target RNA-Umsatz gegen die Zeit aufgetragen und 0,5 mM MgCl 2 als optimale<br />
Konzentration für die Induktion <strong>der</strong> Spaltung bestimmt (siehe Abbildung 5.14 C). Eine unter<br />
diesen Bedingungen durchgeführte Spaltungsreaktion läuft mit einer vergleichbaren Geschwindigkeit<br />
ab wie unter Standard-Spaltungsassay-Bedingungen (k gesamt = 0,0014 (± 0,0001) s -1 ).<br />
5.5.5 Studien zum Oligomerisierungsverhalten von hAgo2<br />
Zwar ist bekannt, das Argonaute Proteine in vitro eine Tendenz zur Aggregation besitzen,<br />
allerdings wird dieser Umstand in sehr wenigen Publikationen diskutiert [257]. Die damit einhergehenden<br />
Probleme sind vielfältig: zunächst ergeben sich Schwierigkeiten für eine eziente<br />
Reinigung (siehe Abschnitt 5.4). Weiterhin kann man davon ausgehen, dass eine massive Proteinaggregation<br />
einen Einuss auf die enzymatische Aktivität hat. Allerdings ist nicht bekannt,<br />
ob die Bildung von groÿen Oligomeren eine biologische Relevanz besitzt. Die im Folgenden<br />
beschriebenen Experimente zielten auf ein besseres Verständnis <strong>der</strong> hAgo2-Oligomerisierung<br />
in vitro ab, um die Lagerung sowie Handhabung von hAgo2 zu optimieren und einen Eindruck<br />
zu bekommen, welchen Einuss die Anwesenheit von Nukleinsäuren besitzt, die mit hAgo2<br />
wechselwirken können.<br />
Untersuchung mittels analytischer Gelltration<br />
Erste Erkenntnisse über den Oligomerisierungsgrad von hAgo2 wurden mit Hilfe von analytischer<br />
Gelltration gewonnen. Dafür wurden die Experimente, die im Rahmen <strong>der</strong> Reinigung<br />
von hAgo2-His und His-hAgo2 bzw. GST-hAgo2 bereits durchgeführt worden waren (siehe<br />
Abschnitt 5.4.1 und 5.4.2), herangezogen. Es hatte sich bereits gezeigt, dass hAgo2 teilweise<br />
aggregiert vorlag und auf Grund <strong>der</strong> Komplexgröÿe keine Wechselwirkungen mit <strong>der</strong> Säulenmatrix<br />
eingegangen war. Die verwendete Superdex 200 HR10/30 Gelltrationssäule besitzt<br />
eine Ausschlussgröÿe von 1.300 kDa. Für die Konstrukte hAgo2-His und His-hAgo2 mit einem<br />
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