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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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6.3 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> target RNA-Spaltung durch hAgo2<br />

lich <strong>der</strong> Assemblierung eines ternären Komplexes, sind weitere Prozesse denkbar. Zum einen<br />

kann die target RNA mit freiem GST-hAgo2 assoziieren. Allerdings löst diese Wechselwirkung<br />

keine Signalän<strong>der</strong>ung aus, was experimentell bestätigt wurde (siehe Abschnitt 5.8.1)<br />

und geht daher nicht mit in die Messdaten ein. Auÿerdem führen die groÿen Unterschiede<br />

in <strong>der</strong> Anität von GST-hAgo2 zu einer nicht-phosphorylierten einzelsträngigen RNA<br />

(K d = 106 nM) im Vergleich zur Anität des binären Komplexes zu einer komplementären<br />

target RNA (K d = 0,18 nM) dazu, dass die Bildung ternärer Komplexe bevorzugt abläuft.<br />

Weiterhin können guide/target-Duplexe aus dem ternären Komplex dissoziieren und mit GSThAgo2<br />

reassoziieren. Auch dieser Prozess ruft keine Signalän<strong>der</strong>ung hervor (siehe Abschnitt<br />

5.8.1) und verläuft durch einen geringeren K d (47,9 nM) vermutlich in schwächerem Ausmaÿ.<br />

Weiterhin ist es denkbar, dass ein Teil des guide Stranges während <strong>der</strong> Assemblierung binärer<br />

Komplexe nicht gebunden wird und deshalb frei in Lösung vorliegt. Nach Zugabe <strong>der</strong> target<br />

RNA kann diese nun entwe<strong>der</strong> an binäre Komplexe o<strong>der</strong> freie guide RNA binden. Bei diesem<br />

möglichen Szenario besitzen beide Prozesse einen ähnlichen K d , weshalb sie parallel ablaufen<br />

könnten und führen auÿerdem beide zu einer Signalän<strong>der</strong>ung. Deshalb wurde die Bildung binärer<br />

Komplexe vor Zugabe <strong>der</strong> target RNA sorgfältig kontrolliert. Das gewählte Verhältnis<br />

von GST-hAgo2 (600 nM) zu guide RNA (20 nM) führte zu einer maximalen Signalän<strong>der</strong>ung<br />

von etwa 25 % (siehe Abschnitt 5.7.2). Als Kontrolle wurde in einem weiteren Experiment<br />

die GST-hAgo2-Konzentration zur Bildung binärer Komplexe auf 1000 nM erhöht und anschlieÿend<br />

target RNA hinzugefügt. Dieses Experiment erbrachte das gleiche Ergebnis wie bei<br />

<strong>der</strong> Bildung binärer Komplexe aus 600 nM GST-hAgo2 und 20 nM guide RNA. Aus diesen<br />

Gründen wird davon ausgegangen, dass <strong>der</strong> Groÿteil <strong>der</strong> guide RNA an GST-hAgo2 gebunden<br />

vorliegt und deshalb nicht für eine proteinunabhängige Hybridisierung mit <strong>der</strong> target RNA<br />

zur Verfügung steht.<br />

Die Anität des binären Komplexes zur target RNA (K d = 0,18 nM) ist <strong>der</strong>jenigen des<br />

nicht-proteingebundenen guide Stranges zur target RNA (K d = 0,38 nM) ähnlich. Dies ist ein<br />

Hinweis darauf, dass die <strong>Erkennung</strong> und Bindung <strong>der</strong> target RNA hauptsächlich durch die<br />

RNA-Komponente des binären Komplexes vermittelt wird. Bislang ist dieser Prozess noch<br />

nicht ausreichend verstanden. Es gibt jedoch deutliche Hinweise darauf, dass die initiale Wechselwirkung<br />

zwischen dem RISC und <strong>der</strong> target RNA durch den seed Bereich vermittelt wird<br />

[200, 259]. Dieser wird im binären Komplex <strong>der</strong>art arrangiert, dass die Basen exponiert und<br />

optimal zugänglich für die target RNA sind [119, 169]. Auÿerdem bilden im ternären Komplex<br />

aus T. thermophilus Ago, einer guide DNA und einer target RNA Protein und target<br />

RNA keine Wechselwirkungen aus, wohingegen eine Vielzahl von Wasserstobrückenbindungen<br />

zwischen Aminosäureseitenketten und dem Phosphatrückgrat des guide Stranges entstehen<br />

[119]. Bei Anitätsstudien mit dem Protein AfPiwi aus A. fulgidus, das nur eine Mid<br />

und PIWI Domäne enthält, war <strong>der</strong> K d eines binären Komplexes zur target RNA 300-fach<br />

höher als <strong>der</strong>jenige bei <strong>der</strong> Hybridisierung zweier RNAs in Abwesenheit des Proteins [267].<br />

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