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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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6.3 <strong>Charakterisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> target RNA-Spaltung durch hAgo2<br />

6.3.2 Die <strong>Erkennung</strong> und Bindung <strong>der</strong> target RNA erfolgt durch<br />

Wechselwirkungen mit <strong>der</strong> guide RNA<br />

Der zweite Schritt bei <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> target RNA-Spaltung ist ihre <strong>Erkennung</strong> und<br />

Bindung durch den binären hAgo2/guide RNA-Komplex. Dieser Prozess ist abhängig von <strong>der</strong><br />

Sequenz <strong>der</strong> guide RNA, was <strong>der</strong> RNAi ihre hohe Spezität verleiht. Demnach ist anzunehmen,<br />

dass die Wechselwirkung zwischen target RNA und binärem Komplex hauptsächlich über die<br />

beiden RNAs vermittelt wird. Als Voraussetzung für die experimentelle Untersuchung dieses<br />

Schrittes ist es erfor<strong>der</strong>lich, keine weiteren Prozesse zuzulassen als die Bildung des ternären<br />

Komplexes. Hierfür konnten experimentelle Bedingungen gefunden werden. In Abwesenheit<br />

von Mg 2+ bilden sich binäre Komplexe und eine Hybridisierung von guide und target RNA ist<br />

möglich, allerdings wird die Spaltung <strong>der</strong> target RNA unter diesen Bedingungen verhin<strong>der</strong>t<br />

(siehe Abschnitt 5.8.1).<br />

Eine target RNA besitzt eine o<strong>der</strong> mehrere <strong>Erkennung</strong>ssequenzen, also Bereiche, die komplementär<br />

zur guide RNA sind. Diese Bereiche können Watson-Crick-Basenpaarungen eingehen.<br />

<strong>Erkennung</strong>ssequnzen in endogenen target mRNAs nden sich meistens im 3'-UTR, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei den target RNAs von miRNAs [16]. Die Zugänglichkeit <strong>der</strong> <strong>Erkennung</strong>ssequenzen ist<br />

von groÿer Bedeutung für die Ezienz <strong>der</strong> RNAi. Je leichter eine Paarung zwischen guide und<br />

target RNA erfolgen kann, desto gröÿer ist <strong>der</strong> RNAi-Eekt [182185, 200]. In dieser Arbeit<br />

wurden zwei verschiedene target RNAs verwendet, die die gleiche <strong>Erkennung</strong>ssequenz enthalten,<br />

das ICAM-1-IVT sowie s2B. Ersteres ist 140 nt lang und enthält eine 19 nt lange <strong>Erkennung</strong>ssequenz.<br />

Durch eine theoretische Sekundärstrukturvorhersage mit Hilfe des Programms<br />

mFold [245, 246] lässt sich sagen, dass die <strong>Erkennung</strong>ssequenz mit groÿer Wahrscheinlichkeit<br />

in einem ungepaarten Bereich vorliegt, so dass die Zugänglichkeit gewährleistet ist. Im zweiten<br />

Fall enthält die target RNA s2B nur die um zwei Nukleotide verlängerte <strong>Erkennung</strong>ssequenz.<br />

Auf Grund ihrer geringen Länge von 21 nt ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich komplexe<br />

Sekundärstrukturen bilden, sehr gering. In beiden Fällen kann deshalb davon ausgegangen<br />

werden, dass die Zugänglichkeit <strong>der</strong> target RNA keinen limitierenden Faktor darstellt. Weiterhin<br />

war we<strong>der</strong> im maximalen Umsatz noch in <strong>der</strong> Geschwindigkeit <strong>der</strong> Gesamtreaktion ein<br />

signikanter Unterschied bei <strong>der</strong> alternativen Verwendung <strong>der</strong> langen und <strong>der</strong> kurzen target<br />

RNA erkennbar.<br />

Bei den Studien zur target RNA-<strong>Erkennung</strong> und -Bindung wurde zum Einen als guide RNA<br />

das mit einem Fluorophor markierte P-as2B-FAM sowie das mit einem Fluoreszenzlöscher gekoppelte<br />

s2B-BHQ verwendet. Hierbei handelt es sich um eine funktionelle target RNA (siehe<br />

Abschnitt 5.10.1). Der Vorteil bei <strong>der</strong> Verwendung dieses molecular beacons ist die fast vollständige<br />

Fluoreszenzlöschung und die damit einhergehende Güte <strong>der</strong> experimentellen Daten.<br />

Auÿerdem erlaubt dieses System, vor <strong>der</strong> Assemblierung des ternären Komplexes die korrekte<br />

Bildung binärer Komplexe aus GST-hAgo2 und P-as2B-FAM zu kontrollieren, da auch dieser<br />

Assemblierungsschritt eine Fluoreszenzsignalabnahme hervorruft. Weiterhin wurden zwei ex-<br />

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