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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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2 Einleitung<br />

gestellt. Initial werden die langen doppelsträngigen RNA-Vorläufer-Moleküle durch Dicer im<br />

Zytosol zu typischerweise 19 23 nt langen reifen <strong>siRNA</strong>s prozessiert [29, 31, 33] und durch<br />

den RLC an den RISC übergeben. Für die Aktivierung des RISC muss <strong>der</strong> passenger Strang<br />

aus dem Komplex entfernt werden, so dass die katalytische Komponente aus <strong>der</strong> Argonaute<br />

Familie in menschlichen Zellen handelt es sich hierbei um hAgo2 durch den guide Strang<br />

programmiert wird. Vermutlich wird die <strong>siRNA</strong> in doppelsträngiger Form geladen, <strong>der</strong> passenger<br />

Strang durch Argonaute gespalten und aus dem RISC freigesetzt [5660]. Der RISC<br />

ist nun in <strong>der</strong> Lage, sequenzspezisch target RNAs durch die Homologie von guide und target<br />

RNA zu erkennen und zu binden. Bei perfekter Komplementarität wird die endonukleolytische<br />

Spaltung <strong>der</strong> target RNA induziert. Charakteristischerweise erfolgt die Spaltung gegenüber <strong>der</strong><br />

Phosphatgruppe zwischen dem 10. und 11. Nukleotid des guide Stranges, betrachtet von seinem<br />

5'-Terminus [31]. Die Spaltprodukte werden aus dem RISC entfernt, während <strong>der</strong> guide<br />

Strang gebunden bleibt. Somit kann RISC multiple Runden von Katalyse durchlaufen [6163].<br />

miRNA-vermittelte RNAi Die erste miRNA, lin-4, wurde in C. elegans entdeckt [64].<br />

Mittlerweile sind unzählige miRNAs in Panzen, Algen, Tieren und dem Menschen bekannt<br />

[41]. Der miRNA-vermittelte Weg <strong>der</strong> RNA-Interferenz zeichnet sich dadurch aus, dass guide<br />

und target RNA nur partiell komplementär zueinan<strong>der</strong> sind. Die <strong>Erkennung</strong>ssequenzen liegen<br />

sehr oft in <strong>der</strong> 3'-untranslatierten Region (3'-UTR) <strong>der</strong> zu regulierenden mRNA [16]. An<strong>der</strong>s<br />

als die meisten <strong>siRNA</strong>s sind miRNAs im Genom kodiert, so dass sie eine wichtige Rolle bei<br />

einer Vielzahl zellulärer Prozesse spielen [1823].<br />

Abbildung 2.1 B zeigt schematisch den Mechanismus <strong>der</strong> miRNA-<strong>vermittelten</strong> RNAi. Zunächst<br />

erfolgt im Zellkern die Transkription <strong>der</strong> endogen kodierten miRNA-Vorläufer-Moleküle,<br />

den primary (pri-)miRNAs durch die RNA-Polymerase II [6568]. Mehrere miRNA-Gene<br />

existieren dabei in Gruppen, die vermutlich von einem gemeinsamen pri-miRNA-Transkript<br />

stammen [41]. Die pri-miRNAs werden in Säugerzellen durch das Dicer-ähnliche RNase III-<br />

Enzym Drosha und seinen dsRNA-Bindepartner DiGeorge syndrome critical region gene 8<br />

(DGCR8) durch das Entfernen 5'- und 3'-terminaler Strukturen zu den etwa 60 70 nt langen<br />

precursor (pre-)miRNAs prozessiert [65, 6972]. pre-miRNAs besitzen eine Stamm-Schleifen-<br />

Struktur (stem loop) und die für die RNase III-Produkte typischen 5'-Phosphatgruppe sowie<br />

2 nt lange Überhänge am 3'-Terminus [73]. Anschlieÿend erfolgt <strong>der</strong> von <strong>der</strong> GTPase Ran<br />

abhängige Transport durch Exportin 5 ins Zytosol [7477]. Dort folgt die abschlieÿende Prozessierung<br />

<strong>der</strong> pre-miRNA durch Dicer, vermutlich unterstützt durch TRBP, zur maturen<br />

miRNA [29, 78, 79]. Die reife miRNA muss analog zum <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> Weg aufgetrennt<br />

werden, damit <strong>der</strong> guide Strang zur eektiven Beladung des RISC dienen kann. Allerdings<br />

wird in diesem Fall wahrscheinlich ein spaltungsunabhängiger Prozess angewandt, bei dem<br />

die beiden Stränge durch eine noch nicht identizierte Helikase entwunden werden [25, 36].<br />

Der aktivierte RISC kann nun seine target mRNA binden. Dabei ist minimal die perfekte<br />

Komplementarität <strong>der</strong> Nukleotide 2 8 des guide Stranges ausreichend, um eine Bindung zu<br />

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