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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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2.6 Die Familie <strong>der</strong> dsRNA-bindenden Proteine<br />

A<br />

Region 1<br />

Region 3<br />

Region 2<br />

B<br />

Abbildung 2.10: Struktur des dsRBM und Interaktion mit dsRNA. Röntgenkristallstruktur von<br />

Xlrbpa aus X. laevis im Komplex mit einer 10 nt langen dsRNA mit repetitiv überlappen<strong>der</strong> Sequenz<br />

(PDB 1DI2) in seitlicher (A) und frontaler (B) Ansicht. Die Kontakte werden in zwei kleinen Furchen<br />

(Region 1 und 2) vor allem durch 2'-OH-Gruppen <strong>der</strong> Ribose und in einer groÿen Furche (Region 3)<br />

hauptsächlich durch Phosphatgruppen vermittelt [210]. Phosphate sind gelb, Sauersto rot, Sticksto<br />

blau und Kohlensto weiÿ gefärbt. Die Abbildung wurde modiziert nach Tian et al. [208].<br />

in Kontakt [207]. Ihre Funktionen sind vielfältig und reichen von anti-viraler Verteidigung<br />

und Antwort auf zellulären Stress (PKR) über eine Rolle bei <strong>der</strong> Translation (TRBP, PACT,<br />

NF90) und mRNA Lokalisation (Staufen, NF90) bis zur Prozessierung von RNA (RNase III,<br />

Drosha, Dicer) [207, 208].<br />

Ein Bindemotiv umfasst 11 16 nt einer dsRNA, misst also etwa 28 Å in <strong>der</strong> Länge und<br />

bildet Kontakt zu ein bis eineinhalb Umdrehungen <strong>der</strong> Helix [209]. Das Sekundärstrukturmotiv<br />

αβββα bildet eine kompakte Einheit, in <strong>der</strong> die α-Helices die Oberäche eines hydrophoben<br />

antiparallelen β-Faltblattes bilden. Der Kontakt zur dsRNA wird sequenzunabhängig über<br />

zwei aufeinan<strong>der</strong> folgende kleine und eine groÿe Furche <strong>der</strong> A-Form Helix vermittelt (siehe<br />

Abbildung 2.10 A) [210]. Interaktionen bestehen nur an einer Seite <strong>der</strong> dsRNA an einer Fläche<br />

von 1600 1800 Å 2 [208]. Die Mutation hoch konservierter Reste innerhalb des dsRBM führt zu<br />

einer vermin<strong>der</strong>ten Bindung doppelsträngiger RNA o<strong>der</strong> verhin<strong>der</strong>t sie vollständig [211, 212].<br />

NMR-Studien zeigen, dass die die einzelnen Domänen verbindenden Bereiche die modularen<br />

Proteine sehr exibel machen [213].<br />

2.6.1 Die Proteine TRBP und PACT und ihre Rolle bei <strong>der</strong> RNAi<br />

TRBP Beim Versuch, zelluläre Proteine zu identizieren, die in <strong>der</strong> Lage sind, mit transactivating<br />

response (TAR) RNA zu interagieren, wurde das TAR RNA binding protein (TRBP)<br />

identiziert [214]. Es beinhaltet drei dsRBMs, von denen die beiden N-terminal gelegenen die<br />

dsRNA-Bindung vermitteln. Sie unterscheiden sich durch ein KR-Helix-Motiv [215] sowie in<br />

ihrer Thermostabilität [204]. Das C-terminale dsRBM ist an <strong>der</strong> Bindung von Nukleinsäuren<br />

nicht beteiligt, jedoch wird es für die Protein/Protein-Interaktion mit Dicer und PACT<br />

benötigt und als Medipal Domäne bezeichnet (siehe Abbildung 2.11 A) [216, 217].<br />

TRBP ist in HeLa-Zellen sowohl im Kern als auch im Zytoplasma lokalisiert, wo es im<br />

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