Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.4 Techniken zur biochemischen <strong>Charakterisierung</strong> von rekombinanten Proteinen<br />
Es wurden die zu untersuchenden Bindungspartner im entsprechenden Volumen adäquatem<br />
Puer (siehe Tabelle 4.14) auf das Doppelte <strong>der</strong> nalen Konzentration eingestellt. Für die Bestimmung<br />
von Assoziationsgeschwindigkeitskonstanten wurden eine Protein- bzw. Komplexund<br />
eine Nukleinsäuresubstratlösung getrennt voneinan<strong>der</strong> in zwei Vorratsspritzen vorgelegt<br />
und ihre Assoziation zeitaufgelöst beobachtet. Für die Bestimmung von Dissoziationsgeschwindigkeitskonstanten<br />
wurde <strong>der</strong> Komplex aus Protein und Nukleinsäuresubstrat durch eine mehrminütige<br />
Vorinkubation bei Raumtemperatur gebildet und seine Dissoziation zeitaufgelöst beobachtet,<br />
indem ein geeigneter Kompetitor in 7 100 × molarem Überschuss die Reassoziation<br />
verhin<strong>der</strong>te.<br />
Die Messungen erfolgten in Mehrfachbestimmung; es wurden die Daten aus mindestens<br />
drei unabhängigen Experimenten gemittelt. Um den Einuss des Puers sowie das Ausbleichen<br />
des Fluorophors über einen längeren Messzeitraum zu berücksichtigen, wurde in einem<br />
Kontrollexperiment im Fall von hAgo2 <strong>der</strong> Einuss des Lagerpuer-Messpuer-Gemischs, das<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Proteinkonzentration entsprach, bzw. im Fall von hTRBP <strong>der</strong> Einuss des reinen<br />
Messpuers auf das Fluoreszenzsignal gemessen und die experimentell ermittelten Daten<br />
bezüglich dieses Hintergrundsignals korrigiert. Die Datenaufzeichnung erfolgte mit den Programmen<br />
Pro-Data SX und Pro-Data Viewer, die Auswertung wurde mit GraFit 5.0.6 vorgenommen.<br />
Dabei wurde diejenige exponentielle Gleichung, die den Daten am besten entsprach,<br />
an die Messpunkte angepasst und die sich ergebenden Geschwindigkeitskonstanten errechnet.<br />
Diese wurden für eine bessere Übersichtlichkeit auf- o<strong>der</strong> abgerundet (für Werte gröÿer 1: 1<br />
Nachkommastelle; für Werte zwischen 0,1 und 1: 2 Nachkommastellen; für Werte kleiner 0,1:<br />
4 Nachkommastellen).<br />
4.4.4 Gelverzögerungs-Analysen<br />
Diese Methode (auch electrophoretic mobility shift assay, EMSA) kann zwischen proteingebundenen<br />
und ungebundenen Nukleinsäuren in einem Elektrophoresegel unterscheiden, da<br />
Komplexe auf Grund ihrer Gröÿe eine geringere Mobilität aufweisen und sie also verzögert<br />
werden. Sie diente <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Komplexbildung zwischen hTRBP-His und doppelsträngiger<br />
<strong>siRNA</strong> zum Nachweis <strong>der</strong> korrekten Faltung des Proteins nach seiner Reinigung<br />
sowie dem Nachweis <strong>der</strong> Komplexbildung zwischen hAgo2 und guide RNA.<br />
Für die Bindungsreaktion von hTRBP-His und <strong>siRNA</strong> wurden in 15 µl Ansätzen 700 nM<br />
si2B-FAM mit steigenden Mengen (300 3300 nM) hTRBP-His gemischt und für 10 min bei<br />
25 ◦ C inkubiert. Als Kontrolle diente as2B-FAM als Substrat bzw. die Kompetition eines Komplexes<br />
aus 700 nM si2B-FAM und 2700 nM hTRBP-His mit steigenden Mengen (100 6700 nM)<br />
si2B. Die elektrophoretische Auftrennung erfolgte mit Hilfe von nicht-denaturieren<strong>der</strong> PAGE<br />
(entwe<strong>der</strong> 8 % konstant o<strong>der</strong> 4 20 % als Gradient, siehe Abschnitt 4.1.3). Die Visualisierung<br />
<strong>der</strong> Fluoreszenz erfolgte mit dem PhosphorImager Typhoon TM 8600. Für eine Abschätzung <strong>der</strong><br />
Anität wurden die Banden mittels Image Quant 5.2 quantiziert und mit GraFit 5.0.6 aus-<br />
81