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Biochemische Charakterisierung der siRNA-vermittelten Erkennung ...

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6 Diskussion<br />

6.1 Untersuchung <strong>der</strong> <strong>siRNA</strong>-<strong>vermittelten</strong> RNAi mit Hilfe von<br />

rekombinanten Komponenten<br />

In dieser Arbeit wurden Erkenntnisse mit Hilfe von in vitro durchgeführten Experimenten<br />

unter Verwendung von (semi-) artiziellen Komponenten gewonnen. Zunächst wurde mit bakteriell<br />

exprimiertem, rekombinantem hAgo2 und hTRBP gearbeitet. Auÿerdem dienten synthetisch<br />

hergestellte <strong>siRNA</strong>s als Substrate. Weiterhin wurden entwe<strong>der</strong> synthetisch hergestellte<br />

o<strong>der</strong> in vitro transkribierte RNAs als Modell einer target RNA verwendet. Die Verwendung<br />

eines in vitro Modellsystems bringt mit sich, dass die experimentellen Daten sich von solchen<br />

unterscheiden können, die innerhalb einer Zelle o<strong>der</strong> eines Organismus gewonnen wurden.<br />

Gründe hierfür sind die nicht-physiologischen Konditionen des Puersystems, artizielle Konzentrationen<br />

<strong>der</strong> beteiligten Komponenten, die die tatsächlichen zellulären Konzentrationen<br />

i. d. R. um ein Vielfaches überschreiten sowie die Abwesenheit von Faktoren, die den Prozess<br />

beeinussen können. Allerdings erlauben in vitro Systeme die gezielte Untersuchung bestimmter<br />

Komponenten sowie die Simulation von Zuständen, wie dies in einer Zelle nicht möglich<br />

ist.<br />

In dieser Arbeit wurde bakteriell exprimiertes rekombinantes hAgo2 als Modellsystem für<br />

den gesamten RISC gewählt. Diese vereinfachende Annahme wurde bereits in vorherigen Arbeiten<br />

getroen [62, 168, 199, 200]. Dabei erfüllt das mit einer <strong>siRNA</strong> programmierte Protein<br />

die wichtigsten Spezitäten des Komplexes. Die katalysierte Spaltung <strong>der</strong> target RNA ndet<br />

sequenzspezisch an <strong>der</strong> kanonischen Spaltstelle gegenüber des Phosphatrückgrates zwischen<br />

dem 10. und 11. Nukleotid des guide Stranges statt [31], wie dies auch für den RISC gezeigt<br />

wurde. Das nicht-programmierte o<strong>der</strong> mit einer <strong>siRNA</strong> programmierte hAgo2, die keine <strong>Erkennung</strong>ssequenz<br />

innerhalb <strong>der</strong> target RNA besitzt, katalysiert auch nicht die Spaltung <strong>der</strong> angebotenen<br />

target RNA (siehe Abschnitt 5.5.2). Wie beim RISC auch ist <strong>der</strong> target RNA-Umsatz<br />

durch rekombinantes hAgo2 abhängig von <strong>der</strong> Mg 2+ -Konzentration im Spaltungsansatz (siehe<br />

Abschnitt 5.5.4). Auÿerdem ist hAgo2 ebenso wie <strong>der</strong> RISC ein zum multiplen Umsatz fähiges<br />

Enzym (siehe Abschnitt 5.9.1) [61, 62]. Die kinetischen Parameter <strong>der</strong> target RNA-Spaltung<br />

durch hAgo2 bzw. den RISC sind vergleichbar (siehe Abschnitt 6.3.3). Aus diesen Gründen<br />

stellt hAgo2 ein probates Modellsystem für den zellulären o<strong>der</strong> rekombinanten RISC dar.<br />

Die Reinigung von bakteriell exprimiertem hAgo2 wird selten in <strong>der</strong> Literatur beschrieben<br />

[62, 255]. In dieser Arbeit zeigte sich, dass die Reinigung von in E. coli Zellen exprimiertem<br />

hAgo2 problematisch ist. Zwar verspricht diese Reinigungsstrategie im Allgemeinen eine groÿe<br />

Ausbeute, allerdings kommt es nicht zu einer posttranslationalen Modikation wie beispielsweise<br />

einer Glykosylierung o<strong>der</strong> Phosphorylierung, was eventuell zur Instabilität des Proteins<br />

beiträgt. Die Problematik wurde bei <strong>der</strong> Expression und Reinigung deutlich. In parallel<br />

durchgeführten Arbeiten innerhalb <strong>der</strong> AG Dr. R. Kretschmer-Kazemi Far konnten für die<br />

an<strong>der</strong>en humanen Ago Proteine 1, 3 und 4 ähnliche Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> bakteriellen Ex-<br />

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