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über Kollbach - Schützenverein Hubertus Bergkirchen

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Dieses Bereitsein für Saat und Frucht, dieses horchende Schweigen auf den großen Weckrufder Sonne, die würzige, klare Luft - alle Erinnerungen wurden wach an gleiche Fahrt undgleiches Ziel. War es nicht so in den Vorfrühlingstagen des Jahres 1933, als wir Abend fürAbend von einem Dorf zum anderen fuhren, die Kunde vom werdenden deutschen Reich zubringen? Wie gewaltig ist es seitdem erstanden. Indersdorf taucht auf, in den Frieden seinessanften Tales gebettet. Schweigend liegt der Marktplatz in seiner großen Ruhe. Gibt esüberhaupt einen Krieg oder ist dies ein Traum gewesen, dass auch dieses Land seine Söhnezum Kampf aus schickte und Tag um Tag einen entschlossenen Einsatz vollbringt, dem Siegsein Teil beisteuernd. In einer Schmiede steht noch das Tor weit offen, und letzte Tagesarbeitwird hier getan. Der Feierabend kommt spät in diesen Zeiten, da es um alles geht. Und wiederStille und schier endlose Weite, ausschwingende Linien einer heroischen Landschaft, die inihren Ebenmaßen etwas Klassisches hat. Kurvenreich windet sich die Straße durch das stilleGlonn, das schon ganz in den Abendtraum gesunken scheint. Petershausen dehnt sich inbehaglicher Breite und schöner Selbstsicherheit. Über den Hügel schaut ein massiver Turm,Wahrzeichen in sich gefestigter, bäuerlicher Kraft - <strong>Kollbach</strong>.Mächtig liegen die Höfe an der breiten Straße. Hier ist nichts eng und klein. GeräumigeHofeinfahrten, Gebäude im weit gedehnten Viereck gestellt. Das blasse Licht des Abendsüber allem. Wir bieten im weit ausholenden Schwung in den Vorplatz des Gasthauses ein, dergenug Raum gibt. Aus den Ställen schnauben die Pferde, man hört einen Tritt der Hufe undbeim Näherkommen das Geräusch des genießerischen Fressens nach des Tages harter Arbeit.- Wir sind am Ziel.Der große Raum der Wirtsstube ist doch fast leer. Die Bauern sind noch an irgendeiner Arbeit.Rotes Tuch bringt Farbe in den behaglichen Raum und Festigkeit. Des Führers bildet hängt ander Stirnseite und gibt dem Ganzen einen Schwerpunkt und eine Mitte. Sonst ist allesgeruhsam und schön, der große Kachelofen, die breite Ofenbank, Zeichen der selbstbewusstenKraft dieser Menschen auch dies. Allmählich füllt sich der Raum, viele Frauen kommen, wasuns besonders freut, junge und ältere, mit den Runen des arbeitsvollen Lebens in denGesichtern. Sie schreiben Feldpostkarten an ihre Söhne und Männer. Die Karten gehen in derReihe um, ein Zeichen, dass auch hier eine schöne Gemeinschaft des Erlebens ist, einZusammenstehen und "Die Dinge miteinander tragen und fühlen". Dann sitzen die Bauern imKreis, meistens harte, vom Leben geprägte und geformte Gesichter, viele mit grauen Haarendabei, die meisten so um die beginnenden 50, in den Augen eine stille Aufmerksamkeit undeine Aufgeschlossenheit, die besonders wohl tut, wenn man bedenkt was diese Menschen denvergangenen Tag nun wieder alles geleistet und gearbeitet haben.Ortsgruppenleiter Rauch gibt einen Überblick über die Organisation der Ortsgruppe undgedenkt eines Mannes, der in diesem Krieg für sein Volk gefallen ist. Dazu spricht derKreisleiter.Er spricht aus dem Herzen diese Menschen heraus, rückblickend und vorausschauend. Es istja so, dass unsere Kraft nicht zum kleinsten aus der Erinnerung wächst, aus demVergegenwärtigen von überwundenen Schwierigkeiten, die wir einmal gemeistert undbezwungen haben. Sie waren einmal viel größer, als sie heute sind, und wir haben ja nichtdavor kapituliert. So erstand die Zeit des Verfalls wieder in dieser abendlichen Stunde, dieZeit, teils mit unserem ganzen Volk immer weiter bergab ging, weil die Hoffnung auf Rettunggeschwunden scheinen musste. In dieser Zeit des Abstiegs wurde, wie ein Fels das Programmder Bewegung aufgestellt, als das Fundament eines dereinstigen Neubaues, einesWiederaufstiegs, der nur nach diesen Gesichtspunkten überhaupt noch möglich war. Imletzten Augenblick kommt die große Wende und mit übermenschlicher Kraft tritt der Führerden Zusammenbruch auf und wandte unser aller Schicksal wieder nach oben, langsam undzäh ging es voran und doch mit einer ans Wunder grenzenden Schnelligkeit, wenn man sichwieder einmal vergegenwärtigt, welches Erbe der Führer von den damals Regierendenübernehmen musste. Was ist alles getan und geleistet wurden! Wir alle haben es erlebt undEberl Hubert, <strong>Bergkirchen</strong>, hubert.eberl@web.de Seite 234 25.12.2012

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