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über Kollbach - Schützenverein Hubertus Bergkirchen

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Ein glücklicher Fang - <strong>Kollbach</strong> den 5.3.1917Amperbote vom 7.3.1917Es ist den Lesern unseres Blattes vielleicht erinnerlich, dass vor circa fünf Jahren einseinerzeit hier in Arbeit stehender Schreinergeselle namens Nowotny durch seine wiederholtund raffiniert ausgeführten Brandstiftungen und Einbrüche hier die hiesige Bevölkerung innicht geringen Schrecken versetzte. Der Täter wurde, als man denselben endlich Haarpracht,zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Vor zirka vier Monaten brachten die Zeitungen dieNachricht, dass es Nowotny gelungen sei, aus dem Gefängnis von Bamberg zu entweichen.Die Nachricht löste in ängstlichen Gemütern die Furcht aus, Nowotny könnte, verleitet durchseine lokalen Kenntnisse, den Schauplatz seines unsauberen Handwerks wieder nach<strong>Kollbach</strong> verlegen, da man immer wieder hört, dass Verbrecher immer wieder den Schauplatzihrer Schandtaten aufsuchen. Am 2. März fanden die Bewohner des Mairbauernanwesens inden oberen Räumen des Hauses eine Nummer der "Neuesten Nachrichten" vom 1. März.Dieser Fund zeigte ihnen an, dass in der Nacht vom ersten auf den 2. März ein Unberufenerim Haus gewesen sein müsse. Bei näherer Durchsicht der Wohnung merkte man bald dieSpuren des ungeliebten Gastes. Unter anderem war auch der Schmuck der Tochter Anna (Uhr,Kette, Halskette) verschwunden. Das rief im ganzen Haus und im ganzen Dorf eine nichtgeringe Aufregung hervor. Am gleichen Tag (2. März) ließen verschiedeneUnregelmäßigkeiten im Anwesen der Glasbauernwitwe (Fehlen eines Brotlaibs, einesZwanzigmarkscheines und anderen) einen Dieb im Haus vermuten. Der Verdacht fielzunächst bedauerlicherweise auf den zweiten Knecht. Durch Nachbarsleute aufmerksamgemacht, dass sich der Einbrecher des Mairbauern möglicherweise im Haus versteckt halte,machten sich zwei beherzte Burschen, der erste Knecht Kaspar Brunntahler und der zurzeit inUrlaub befindliche Gastwirtssohn, R. Wild, auf die Suche und fanden den Schandbuben imKeller, wo er dann unter Assistenz des inzwischen herbei geholten hiesigenGefangenaufsehers nach heftiger Gegenwehr festgenommen wurde. Die Nachricht von seinerFestnahme verbreitete sich blitzschnell im Dorf und die Tatsache, dass der Verbrecher diegleichen Objekte wie vor Jahren zum Schauplatz seiner Tätigkeit ausersehen, ließ niemandmehr einen Zweifel aufkommen über die Identität des Verbrechers. Der Name "Nowotny"war in aller Munde. Er wurde unter militärischer Bedeckung nach Petershausen transportiert,nachdem die Königliche Gendarmerie bereits telefonisch von der Festnahme verständigtworden war. Dass bei dem Transport auch etwas Volksjustiz geübt wurde und der Gefangenehübsch Abfälle bekam - wer könnte es der Bevölkerung verdenken? Alles atmet wieder freiauf und freut sich des gelungenen Fanges. Das Gericht möge in aller Strenge seines Amteswalten - Humanität ist dieser Zuchthauspflanze gegenüber nicht mehr am Platz - undenergisch dafür sorgen, dass ihr der Vogel nicht wieder entwische. Den beherzten jungenMännern aber, welchen die Festnahme des Verbrechers gelang - es war dies bei derVerwegenheit des Burschen durchaus keine ungefährliche Sache -, sei hier der Bank und dieAnerkennung der Einwohnerschaft <strong>Kollbach</strong>s ausgesprochen.Auszeichnung für Mathias DiepoldAmperbote vom 23.06.1917<strong>Kollbach</strong>. Der Ersatz-Reservist Diepold von Viehbach wurde mit dem Eisernen Kreuz 2.Klasse ausgezeichnet. Derselbe wurde in den Vogesen schwer verwundet. Die gleicheEberl Hubert, <strong>Bergkirchen</strong>, hubert.eberl@web.de Seite 83 25.12.2012

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