12.07.2015 Aufrufe

über Kollbach - Schützenverein Hubertus Bergkirchen

über Kollbach - Schützenverein Hubertus Bergkirchen

über Kollbach - Schützenverein Hubertus Bergkirchen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein Einfamilienhaus, errichtet auf dem Siedlungsgelände am Westeingang des Dorfes derLandwirtssohn Korbinian Hart1 von Kammerberg. Mit den Vorarbeiten wurde bereitsbegonnen. Auf dem Gelände haben sich bereits drei Familien Bauparzellen erworben.Verzweiflungstat aus VerfolgungswahnDer Mordversuch und Selbstmord von Asbach nach Abschluss der polizeilichenErmittlungenDachauer Nachrichten vom 11.07.1951Dachau. Wie wir Ende vergangener Woche meldeten, hatte sich eine in Asbach in Arbeit stehendeWitwe erhängt, nachdem sie an ihrem achtjährigen Kind zweimal einen Mordversuchunternommen hatte, der jedoch beide Male missglückte. Wie nun nach Abschluss derErmittlungen durch die Chefdienststelle der Landpolizei feststeht, dürfte nicht finanzielleNotlage, sondern eine Art Verfolgungswahn, verbunden mit einer geistigen Verwirrung imAugenblick des Mordversuches und des Selbstmordes, Schuld an der Verzweiflungstatgewesen sein.Beim Bauern P. in Asbach greift man sich fassungslos an den Kopf. Noch immer kann mandie Wahnsinnstat der 31 Jahre alten Witwe nicht verstehen, die vor einiger Zeit mit ihremachtjährigen Töchterchen zu ihnen zum Arbeiten kam, über deren Eifer und Fleiß man volldes Lobes war und die sich rechtschaffen mit 30 DM Lohn bei freier Wohnung undVerpflegung „durchbrachte“. Freilich, manchmal hatte man beim Bauern den Eindruck, alssei sie nicht mehr recht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte, und in den letzten Tagen vor derunseligen Tat schien sie gehetzt und von einer Art Verfolgungswahn gepeinigt. Man wusstevon ihr nur so viel, dass sie aus der Gegend von Niederlauterbach stammte, zum zweiten Malverheiratet und ihr Mann am 6. April in der Münchner Universitäts-Nervenklinik gestorbenwar. Und dann geschah das Unfassbare: Die als sehr kinderlieb bekannte Witwe ging amVormittag plötzlich in die Stube zu ihrer kleinen Tochter, die gerade an einem Hausaufsatzarbeitete, und erklärte ihr barsch: „Du brauchst nicht mehr zur Schule gehen!“ Und weiter:„Gehst lieber ins Wasser oder lässt dich vergiften?“ Mit dem verängstigten Mädchen durchwatetesie daraufhin die für ihren Plan zu seichte Glonn und ging in den Wald mit derBegründung, sie würden verfolgt, denn man wolle sie verhaften lassen. Wahllos musste dasKind nun giftige Pilze und Beeren essen, und als dies der Mutter zu lange dauerte, riss sieplötzlich unter einer kleinen Eiche ein Band ihrer Schürze los, legte eine Schlaufe um denHals ihrer Tochter, die voller Verzweiflung unbemerkt im letzten Moment ihre kleine Faustzwischen Schlinge und Kopf legen konnte, und zog sie zu. Der gleiche Versuch mit demzweiten Schürzband bei ihr selbst missglückte, doch mit dem Kopftuch gelang es ihrschließlich, ihre Absicht zu erreichen. Das Kind, das verzweifelte Anstrengungen machte, ausder Schlaufe zu kommen musste am Baum hängend mitansehen, Wie die Muttor starb.Nachdem es sich befreit hatte, wollte es den Knoten bei der Mutter lösen, aber seine Kräftereichten nicht aus, und als es schließlich vom nahen Dorf Hilfe holte, war es zu spät und dieMutter bereits tot...Im Brustausschnitt der Toten fand man einen Brief, den sie kurz vorher geschrieben habenmusste, und der in seiner völligen Zusammenhanglosigkeit darauf schließen lässt, dass dieVerfasserin im Moment der Tat nicht bei Sinnen war. Durch irgendeinen tragischen Zufallscheint die Frau erfahren zu haben, dass sie von der Polizei gesucht werde, aber nicht etwa,weil sie sich etwas zuschulden kommen hätte lassen.Eberl Hubert, <strong>Bergkirchen</strong>, hubert.eberl@web.de Seite 283 25.12.2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!