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pdf-Version - Klaus Kunze

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Deutschland und die in allen modernen Wirtschaftsgesellschaften zu beobachtende<br />

Unterschreitung der für den Bevölkerungserhalt nötigen Geburtenrate,<br />

und zwar in Deutschland um ein Drittel, das alles stellt uns vor Schwierigkeiten<br />

existentieller Art. Dem Geburtenrückgang "widmeten der Chef des Bonner<br />

'Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft' (IWG), Meinhard Miegel, und seine<br />

Co-Autorin Stefanie Wahl eine 1990 von Bundesforschungsminister<br />

Riesenhuber (CDU) in Auftrag gegebene Studie. Was die beiden<br />

Wissenschaftler [...] dabei herausfanden, ist laut einem Bericht der 'Stuttgarter<br />

Nachrichten' derart alarmierend, daß das Bundesinnenministerium die<br />

Veröffentlichung zunächst unterband. Auf den Punkt gebracht kommen die<br />

beiden zu dem Ergebnis, daß unser [...] Volk mit der Nachkommenschaft derart<br />

ins Hintertreffen geraten wird, daß unsere Kultur zunächst von der fremdländischer<br />

Zuwanderer überlagert werden dürfte, um schließlich ganz zu erlöschen."<br />

392 Unter dem Druck dieser Probleme wird in absehbaren Jahren kein<br />

Mensch mehr nach dem Kleingedruckten fragen. Wie der Eiszeitjäger keine<br />

Gewissensbisse hatte, als er das letzte Mammut erlegte und - nicht verhungerte,<br />

wird im 21.Jahrhundert so manches ohne Gewissensbisse geschehen, was nicht<br />

in die "unabänderliche" Grundgesetztheorie paßt. 393 Die verelendeten Milliarden<br />

und Abermilliarden in den verseuchten Slums der Zukunft in Übersee<br />

werden nicht zimperlicher miteinander und mit uns umgehen, als es ihre eiszeitlichen<br />

Vorfahren einmal mit den Mammuten taten. Während Bonn noch immer<br />

die Probleme von 1933 bis 1945 "bewältigt", werden uns unsere Enkel einmal<br />

verfluchen, wenn wir ihnen nicht auf diesem kleinen Globus ein Fleckchen<br />

hinterlassen, auf dem sie als Deutsche menschenwürdig werden leben können.<br />

Flexibilität ist also angezeigt.<br />

Zur Zeit ist die genetische, kulturelle und politische Vielfalt noch die Stärke<br />

der Menschheit. Alles Leben ist ein informationsgewinnender Prozeß und damit<br />

eine Anpassungsleistung an wechselnde Umweltverhältnisse. 394 Einen Verzicht<br />

auf diese Anpassung dürfen wir uns um den Preis unserer Existenz nicht leisten.<br />

Wir lieben unsere Art zu leben; doch ob sie in kommenden Jahrhunderten<br />

rückblickend einmal die optimale in einer ausgeplünderten und übervölkerten<br />

Welt sein wird, wissen wir nicht. Nach dem absehbaren Bevölkerungs- und<br />

möglicherweise auch teilweisen Zivilisationszusammenbruch könnten es auch<br />

392 Hans Heckel, Ostpreußenblatt 6.11.1993; Zu den strukturellen Gründen des Geburtenrückgangs<br />

in den Industrieländern: Birg, Differentielle Reproduktion, S.189 (213).<br />

393 Zu denselben Folgerungen gelangt Venohr, Der Öko-Staat kommt bestimmt.<br />

394 Lorenz, Rückseite des Spiegels, S.34 ff.; ders. Abbau, S.57 ff. (58).

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