28.10.2013 Aufrufe

pdf-Version - Klaus Kunze

pdf-Version - Klaus Kunze

pdf-Version - Klaus Kunze

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

150<br />

___________________________________________________________<br />

'Das Ende aller Sicherheit', eine der schärfsten Kritiken der parlamentarischen<br />

Demokratie, in der Deutschen Verlagsanstalt, einem der größten Verlage. Dieses<br />

Buch könnte heute allenfalls in einem versnobten oder in einem winzigen<br />

rechtsradikalen Verlag erscheinen. Der Raum der geistigen Freiheit ist geradezu<br />

verdampft." 500<br />

Hat man erst einmal alle heiligen Kühe des Grundgesetz-Katechismus als<br />

magere Ziegen entlarvt, kann es unter dem Schutz des starken Staates eigentlich<br />

nur noch aufwärts gehen. Der Blick hebt sich dann von den Niederungen der<br />

BRD-Gewaltenteilung, die gar keine ist, sondern Parteiendiktatur mit Pöstchenverteilung;<br />

von der Meinungsfreiheit, die man nicht nutzen kann, weil die Medienforen<br />

fest in Händen des Parteienkartells sind, vom Cliquenfeudalismus auf<br />

zu den lichten Höhen der absoluten Republik, in der das Gemeinwohl mit Potestas<br />

und Autoritas in der Hand eines Princeps legibus solutus liegt. 501 Lassen<br />

wir den Hauptvertreter der "absoluten Republik" selbst zu Wort kommen:<br />

"Wir erhalten eine Vorstellung von den Konturen der politischen Neuordnung,<br />

wenn wir das Muster der absoluten Monarchie, das in Preußen zur Vollendung<br />

gelangte, republikanisieren. An die Stelle des Monarchen tritt in dieser<br />

absoluten Republik der Präsident mit einer ähnlich langen Amtsdauer, die nötig<br />

ist, um wieder eine Kontinuität zu begründen. Der Präsident regiert wie ein<br />

Monarch mit einem Kabinett von Fachministern, die er ernennt und entläßt.<br />

Diese Regierung ist sowohl Exekutive wie Legislative, deren Trennung zu den<br />

Mythen der neueren Staatsrechtslehre gehört. Sie ist Exekutive und Legislative<br />

im Dienst eines Ganzen, und nicht im Dienst eines Oligopols oder eines Monopols.<br />

Die Fachminister stützen sich, nach dem cameralistischen System der<br />

absoluten Monarchie, auf freie Kammern, die von neu zu gründenden Berufsverbänden<br />

durch eine aus Ernennung und Wahl gemischte Berufungsprozedur<br />

beschickt werden, die durchlässig sein muß für den Aufstieg von Begabungen,<br />

die nun einmal meistens sperriger Natur sind. Das allgemeine Wahlrecht wird<br />

auf die kommunale Ebene beschränkt, die der Wähler übersehen und beurteilen<br />

kann, als den traditionellen Bereich der Selbstverwaltung..." 502<br />

Auf den Einwand, wie denn der Parteienfeudalismus in die absolute Republik<br />

transformiert werden könne - die Parteien könnten ja vielleicht etwas dagegen<br />

haben - verweisen Staatsabsolutisten auf den "von der Rechtswissenschaft<br />

500 Günter Maschke im Interview Junge Freiheit 5/1993, S.3.<br />

501 Sander, Staatsbriefe 3/1992, S.32, ders.: Nachwort zur Bundesrepublik, in: Staatsbriefe<br />

2/1992, S.28 (31).<br />

502 Sander, Staatsbriefe 3/1992, S.33.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!